Josua 1 (5. März)

„Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein; ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. Sei stark und mutig! Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, von dem ich ihren Vätern geschworen habe, dass ich es ihnen gebe.“ (Jos 1, 5+6)

Moses ist gestorben und Gott nimmt nun Josua, einen von gerade mal zwei Überlebenden der ersten Generation, an die Hand und bereitet ihn vor, mit ihm über den Jordan zu ziehen, damit das Volk das versprochene Land einnehmen kann. Josua ruft daraufhin die Vorsteher des Volkes, also die Sippenchefs zu sich, damit sie das Volk auf den Marsch und die Kämpfe vorbereiten. Die Männer der zweieinhalb Stämme, denen Gott durch Moses bereits erlaubt hat diesseits des Jordans zu siedeln, erinnert er an deren Versprechen und Pflicht und sie geloben diese treu einzuhalten.

Das kommt uns bekannt vor, denn auch Jesus hat uns ein gelobtes Land versprochen, das Reich Gottes, das uns durch seine Auferstehung nun offensteht und darauf wartet, dass wir es in Besitz nehmen. Es gehört auch für uns Mut dazu, der Mut an etwas zu glauben, dessen Existenz wir – hoffentlich – fühlen, aber nicht sehen und erst recht nicht begreifen können. Der Glaube an ein anderes, ein wahres Leben in Fülle, erfordert in der Tat Mut, denn alle unsere Sinne und unser gesunder Menschenverstand können dieses Reich nicht erfassen und gaukeln uns vor, es wäre eine Einbildung – genauso, wie der gesunde Menschenverstand den Israeliten einst gesagt hatte, dass es absolut unmöglich wäre, dieses „Land der Riesen“ in Besitz zu nehmen.

Anders als die Israeliten haben wir nicht mit dem Widerstand der Einheimischen zu rechnen, denn Gott verspricht uns, dass wir die Einheimischen sind. Wir sind aufgefordert ein Land in Besitz zu nehmen, das in uns und durch uns wächst, das so anders ist, dass es sich unserem Verständnis entzieht. Der einzige zu erwartende Widerstand wird daher von uns selbst kommen. Doch auch uns sagt Gott genau wie Josua bei unserem Kampf ständige Begleitung zu – und er geht bei uns sogar noch einen Schritt weiter: Wenn wir mutig sind und uns ganz auf ihn verlassen, dann wird er uns auch die Stärke geben, diesen Weg, der oft nicht leicht ist, zu gehen.

Nehmen wir also die Besitznahme des gelobten Landes durch die Israeliten als lehrreiches Beispiel für unseren eigenen Weg.

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