Josua 2 (6. + 7. März)

Josua schickt zwei Kundschafter nach Jericho. Sie sollen sich die Stadt ansehen und herausfinden, wie dort die Stimmung ist, sprich, mit welchem Widerstand man zu rechnen hat.

Die beiden ziehen durch die Stadt und nehmen bei Rahab Quartier. Der Autor weiß uns zu berichten, dass Rahab eine Hure war, beschreibt aber auch ausführlich wie ehrlich und herzlich sie die beiden schützt – natürlich nicht ohne Gegenleistung: Sie fordert von ihnen, dass sie und ihre ganze Familie bei der bevorstehenden Eroberung des Landes durch die Israeliten verschont würden. Dass diese Eroberung unabwendbar sei, da von dem Gott der Israeliten unterstützt, glaube nicht nur sie, sondern alle Bürger des Landes, denn man habe von den mächtigen Taten dieses Gottes an seinem Volk gehört und alle seien voller Furcht.

Die Kundschafter versprechen, alle Menschen in ihrem Haus zu verschonen, wenn sie an ihr Fenster als Erkennungszeichen eine karmesinrote Schnur binde. Dann verstecken sie sich, ihrem Rat folgend, drei Tage in den Bergen und kehren dann sicher zu Josua zurück.

Das Gericht Gottes, das allen sein Reich offenbaren wird, kündigt sich an, über die Welt zu kommen. Was könnte die Welt besser symbolisieren als eine Hure. In der Offenbarung wird die sündhafte, gefallene Welt farbenfroh „die Hure Babylon“ genannt, weil Babylon in der Zeit des Alten Testaments für viele Jahrhunderte die größte Bedrohung Israels und daher der Inbegriff des Bösen war. Hure ist für „die Welt“ daher in der biblischen Tradition ein gebräuchliches Symbol.

Diese „Welt“ hat begriffen, wie mächtig dieser Gott ist und dass er die Welt schlagen wird mit seinem Gericht. Rahab, die Frau, möchte darum Frieden machen mit diesem Gott und daher auch mit dem aufziehenden Heer Gottes. Die Kundschafter versprechen Schonung gegen den Eid, sie nicht zu verraten. Besiegelt wird dieses Abkommen durch eine Karmesin Schnur. Die Kundschafter Jesu, auch Apostel genannt, versprechen uns Schonung beim heraufziehenden Gericht gegen den Eid, treu zu Gott zu sein. Dieser Eid ist die Annahme des Evangeliums in unsere Lebenswirklichkeit und wird besiegelt durch die Taufe.

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