Daniel 2, 1-16 (10. November)

„Neulich ging ich zu einem Hellseher. Ich klopfte an der Tür. Als von drinnen eine Stimme rief: ‚Wer ist da?‘ bin ich wieder gegangen.“ (Witz aus dem 20. Jahrhundert)

Der König hat schwere Träume! Genau genommen ist es ein Traum, der Nebukadnezar jede Nacht den Schlaft raubt. Also lässt er die besten Hellseher und Wahrsager des Reiches aufmarschieren, damit diese ihm den Traum deuten. Nun weiß der König, dass Wahrsager gute Märchenerzähler sind. Wenn er ihnen zu viel von dem Traum erzählt, werden sie irgendeine Geschichte zusammenspinnen. Also beschließt er ihnen gar nichts zu sagen. Sie sollen ihm den Traum nennen und ihn dann deuten.

Das ist natürlich übel. Klar, wenn der König sie rufen lässt, wird es kein angenehmer Traum gewesen sein. Vermutlich wird es auch kein gewöhnlicher Traum gewesen sein, sonst wäre er nicht dermaßen beunruhigend. Aber ungewöhnlich heißt auch selten bis einmalig, d.h. alles, was sie in ihren Almanachen und anderen schlauen Schriften gesammelt haben, können sie im Moment wegschmeißen. Darum bitten sie um den Traum, den der König ihnen aber verweigert – stattdessen droht er alle Kundigen des nationalen Okkultismus köpfen zu lassen, wenn sie versagen. Druck war aber das einzige, was ihnen in dieser Situation nicht gefehlt hat; sie strecken ihre Waffen und geben auf. Und der König verkündet das Urteil: Tod allen Zauberern und Wahrsagern Babylons! Das Urteil ist sofort zu vollstrecken.

Als der königliche Henker beim Haus Daniels auftaucht, bittet der den König um eine letzte Frist, damit er seinen Gott befragen könne. Der König gewährt ihm die Bitte.

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