Hesekiel 3, 16 – 21 (8. Juni)

Nach einer Woche meldet sich Gott bei Hesekiel und erinnert ihn an seinen Auftrag. Er macht ihm auch deutlich, dass dies kein Vorschlag gewesen sei und seine Entscheidung über den Umgang damit auch Konsequenzen für ihn haben werde.

Er soll mahnen aber auch ermutigen. Wenn er seinen Auftrag nicht erfülle, werden die Folgen auf ihn zurückfallen.

Paulus hatte seinen Auftrag auch genau in dieser Form verstanden, wie man in seiner Abschiedsrede vor seinem Aufbruch nach Jerusalem am Ende seiner dritten Missionsreise

„Deshalb erkläre ich heute vor euch allen: Mich trifft keine Schuld, wenn einer von euch ins Verderben geht. Denn ich habe euch nichts vorenthalten, sondern euch den Heilswillen Gottes vollständig verkündigt.“ (Apg 20, 26-27)

Obwohl unter dem Gesetz Mose, stellt Gott Hesekiel unter den späteren Bund. Die einzige Schuld, die uns noch treffen kann, ist die Sünde gegen den Geist. Die Sünde gegen den Geist sehen wir hier bei Hesekiel. Gott hat seinen Propheten mit einem klaren Auftrag losgeschickt, der Auftrag war bei diesem auch angekommen, wie man an seiner Verstörtheit erkennen kann, doch der Mensch reagierte nicht. Er blieb einfach am Ufer des Flusses, der hier sein Leben repräsentiert, sitzen.

Gott hat uns dieses Leben nicht gegeben, damit wir zusehen, wie es an uns vorüberfließt – er hat uns mit diesem Leben einen Auftrag gegeben: Wir sollen die uns überlassenen Geistesgaben nutzen zum Heil der Welt. Unsere Taten sollen jene, die fern von Gott sind zur Umkehr mahnen, denn es wartet Rettung auf sie und jene, die schon in Gott sind ermutigen, auf diesem Weg zu bleiben und voranzuschreiten als Zeichen für jene, die noch zögern. Dabei steht also das Sitzen am Fluss nicht für absolute Untätigkeit, sie steht für die Untätigkeit bezüglich unseres eigentlichen Auftrages.

Wissen was zu tun ist und auch dazu befähigt sein, es aber nicht tun – das ist Sünde gegen den Geist. Dinge nicht bewegen, die ich hätte bewegen können, das ist eine Schuld, die mir niemand vergeben kann.

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