Klagelieder 5, 1-22 (14. August)

Im letzten Kapitel des Buches Klagelieder ist von der Nachkriegsgeneration die Rede. Jeremia klagt vor Gott wie elend dieses Land geworden sei und dass doch die Generation, welche gegen ihn gesündigt habe jetzt tot sei. Alle staatlichen Strukturen sind verschwunden, die Bevölkerung leistet Frondienste für die gottlosen Besatzer. Die Nachkommen zahlen für die Schuld der Väter.


Der Prophet bittet den ewigen Gott, sich ihnen wieder zuzuwenden, ihnen gnädig zu sein.

Das Buch Klagelieder endet mit Jeremias Frage an Jahwe: „Hast du uns gänzlich verworfen, bist du allzu sehr über uns erzürnt?“ In dieser Frage könnte durchaus auch Zweifel an der Absicht Gottes stecken. Man könnte diese Frage verstehen als: „Hast du dich endgültig von uns abgewandt?“

Da der Frage aber die zuvor genannte Bitte vorausgeht, neige ich eher zu einer anderen Interpretation, nämlich „Herr, du änderst dich niemals. Da du hast uns auserwählt hast, kann das hier nicht dein letztes Wort über uns sein. Beende es und bring uns zu dir zurück!“ Es ist die Einsicht, dass es ohne Gott nicht geht. Und Gott hatte ein Einsehen. Im Lightkeeper wird auf das Buch Esra verwiesen. Schon einige Jahrzehnte später bauten die Juden ihren Tempel wieder auf.

Zum Buch: Zu jedem Buch der Bibel gibt es im Lightkeeper an dessen Ende ein kleines Kreuzworträtsel aus dem ein Lösungswort gewonnen werden kann. Alle Lösungsworte zusammen bilden einen Lösungssatz. Das ist eine schöne Analogie zur inneren Struktur der Bibel. Jede Erzählung, jeder Psalm, jeder Text bietet ein Mosaiksteinchen, das auf Jesus hinführt. Erst Jesus Christus fügt diese Worte zu einem sinnvollen Satz zusammen.

„Und er [Jesus] sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.“ (Lk 24,25-27)

Klagelieder 5 >>