Maleachi 3 (30. + 31. Dezember)

„Siehe, ich sende meinen Boten, der vor mir her den Weg bereiten soll; und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht; und der Bote des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen.“ (Mal 3,1)

So ist Gott! Er ist enttäuscht, wütend, stinksauer, wenn seine Kinder, die doch sehr eindeutigen Anweisungen uminterpretieren und sich bequem in der im Prinzip selbstgemachten Religion ausruhen. Aber er lässt seine Leute niemals hängen, er sammelt sie wieder ein – immer und immer wieder! Zu Beginn des dritten Kapitels kündigt er sein Kommen an. Aber er weiß, dass all die Zeichen, die er in den letzten über tausend Jahren nach und nach genannt hat, damit der Messias erkannt werden kann, bei vielen nichts nützen werden, da sie nicht mit offenen Herzen zugehört haben, da sie immer nur sich und ihre armselige irdische Existenz im Kopf haben. Also kündigt er hier noch einen Boten an, der ihm vorausgehen wird und die Leute kurz vorher nochmal lautstark daran erinnern wird, dass es jetzt – genau jetzt! – soweit ist. Keine Seele soll verloren gehen, weil sich Gott nicht genug um sie bemüht habe. So ist Gott!

Noch einmal findet ein Dialog zwischen Gott und seinen verkommenen Priestern statt, die sich natürlich keiner Schuld bewusst sind. Noch einmal erklärt er ihnen, dass sie seine Gesetze verdreht, nach dem Wortlaut, nicht nach dem an sich leicht verständlichen Sinn interpretiert haben. Es geht um Respekt, Vertrauen, Geduld, Demut – alles Eigenschaften, die auch heute wieder mal nicht sehr hoch im Kurs stehen.

Gott macht seinem Volk nun klar, dass es keinen Automatismus geben wird. Er führt ein „Gedenkbuch“ (wieder so ein Bild, wir sollten uns hier kein Buch im eigentlichen Sinne vorstellen), in welchem die Namen derer aufgeschrieben sind, die seinen Namen ehren; an anderer Stelle wird dieses Buch das „Buch des Lebens“ genannt. Diese Menschen sind Gottes Eigentum und er wird sie vom kommenden Gericht verschonen und ihnen ewiges Leben geben.

Und genau dieses Gericht kündigt er nun wieder an, den Tag an dem die Treuen über die Gesetzlosen triumphieren werden. Auch für das kommende Gericht kündigt er einen Boten an. Der Prophet Elija, einer von zwei in der Bibel genannten Personen, die nicht gestorben sind, sondern vom Herrn entrückt wurden, wird auf Erden erscheinen, ehe das Gericht losbricht. Jesus hatte auch Johannes den Täufer mit Elija gleichgesetzt. Es scheint mir so, dass Elija von Gott generell als Mittler genutzt wird, um große Umbrüche in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen einzuleiten. Auch scheint Elija – anders als der Christus selbst – dann eher als Geist in einen Menschen quasi eingepflanzt, in ihm erweckt werden; ich glaube nicht, dass Johannes der Täufer sich selbst als Elija verstand oder fühlte.

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Damit ist Lightkeeper, Band 1, beendet. Um mich weiterhin an die vorgeschlagenen Daten halten zu können, werde ich ab 1. Januar mit Band 2 fortfahren. Aus Band 1 noch nicht bearbeitet sind das Evangelium nach Lukas, das 3. Buch Mose und das Buch Jeremia. Diese kommen dann entweder nach Band 6 dran, oder vielleicht auch irgendwann dazwischen, wie ich dazu komme.