Sacharja 1 (12. Dezember)

Wir befinden uns immer noch bei den kürzlich unter der Führung Serubbabels aus babylonischer Gefangenschaft zurückgekehrten Juden. Noch deutlicher als Haggai verkündet Sacharja die Forderung Gottes, das sein Volk zu ihm umkehren solle. Gott zeigt ihm seine weiteren Pläne in Visionen, von denen im ersten Kapitel zwei aufgeschrieben sind:

In der ersten Version sieht er einen Reiter, der auf einem rötlichen Pferd durch eine friedliche, stille Allee aus Myrten ritt und ihm folgten eine Gruppe rötlicher, fuchsroter und weißer Pferde. Die Pferde, so wird ihm von dem Reiter erklärt, stehen für Menschen, welche die ganze Welt durchstreift haben, die jetzt ebenfalls ganz still und friedlich sei. Im Weiteren versichert Gott auch hier seinem Volk und der Stadt seine Treue. Hier an dieser Stelle wird er seinen Plan mit der Welt erfüllen. Stellvertretend für alle Völker ermahnt Gott in dieser Vision hier die Babylonier und alle die Israel und Jerusalem zerstört haben: Niemand vergreift sich ungestraft an Jerusalem und an seinem Volk! Auch wenn Gott die Strafe an seinem Volk für dessen Untreue zuließ, verzeiht er den Tätern nicht ihre Überheblichkeit und ihren Stolz.

Für die Juden in dieser Zeit war dies natürlich ein großer Trost. Gott sicherte ihnen seine Liebe zu und versicherte ihnen ebenso, dass ihre Verfolger und Unterdrücker von ihm gestraft würden.

Mit den Erklärungen im Lightkeeper und meinen eigenen Eindrücken komme ich zu einer Deutung, die bis unsere Zeit und darüber hinaus reicht:

Die Myrten stehen für das Volk Israel, der Reiter auf dem Pferd ist Jesus. Als Jesus das erste Mal in Jerusalem einzog, tat er dies auf einem Esel – zum einen, weil das so prophezeit war, zum anderen aber auch als Zeichen seiner Dienerschaft zu diesem Zeitpunkt. In dieser Vision reitet er auf einem Pferd, das heißt, jetzt reitet er als Herrscher in Jerusalem ein. Es ist also die Zeit nach dem Gericht. Das belegt auch die Aussage der Pferde, dass die Erde jetzt friedlich und still sei. Die Pferde, das sind die Christen, also alle Apostel seit Paulus und Petrus. Wir sind in die Welt gesandt um das Evangelium zu verkünden. Mit dem Antritt von Jesus Herrschaft ist das Evangelium in allen Punkten erfüllt, daher versammeln sich alle seine Gefolgsleute natürlich wieder um ihn. Der Auftrag ist erfüllt, die Reise ist zu Ende. Die Stille in der Welt bestätigt das oben Gesagte: Alle Feinde Gottes und des Volkes Gottes sind von der Erde getilgt. Pferde kämpfen aber nicht - es sind also nicht die Christen, Gott selbst wird diesen Kampf führen.

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