Matthäus 5, 21 – 48 (11. + 12. Januar)

Für alle, die noch nicht verstanden haben, dass das Gesetz Gottes zukünftig keine Sammlung von Verhaltensvorschriften, also eine Art göttliches Strafgesetzbuch mehr sein soll (sofern es jemals so gedacht war), sondern eine Haltung des einzelnen repräsentiert, die in ihm ein bestimmtes Verhalten generiert, wird Jesus nun konkret, indem er einige Beispiele aufzählt.

Matthäus 6 (13. – 15. Januar)

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mt 22, 37-39)

Erklärte Jesus uns im letzten Kapitel, wie unsere innere Haltung dem Nächsten gegenüber sein soll, so erläutert er hier unsere Haltung Gott gegenüber.

Matthäus 7, 1 – 12 (16. Januar)

„Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!“ (Mt 7, 11)

Jesus greift hier, ohne es explizit zu erwähnen, die Wurzeln des Israelitischen Staates auf. Nach Josua wurde das Land von Richtern geführt. Diese zogen durch das Land und sprachen Recht nach dem Mosaischen Gesetz. Von seiner Gründung her war Israel ein Kirchen- oder Gottesstaat; die von Gott gestiftete Religion bildete das Fundament der Gemeinschaft. Nach der Zeit der Richter war der König der oberste Richter des Staates. Auch er war – genau wie der Hohepriester in der Stiftshütte bzw. später des Tempels – von Gott bestimmt. Auch wenn dieser hehre Plan nicht durchgehend funktionierte, so kehrten die Israeliten immer wieder zu diesem System zurück.

Matthäus 7, 13 – 23 (17. Januar)

„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ (Mt 7, 16)

Immer wieder wird uns der schmale Weg Gottes unbegehbar, die angenommenen Hindernisse unüberwindbar erscheinen. Und wie auf Zuruf erscheinen dann „Retter“, die uns scheinbar leichtere, bessere Wege anbieten.

Matthäus 7, 24 – 29 (18. Januar)

Jesus schließt seine hier kompakt zusammengefasste Lehre mit einer Bewertung der möglichen Reaktionen darauf ab. Er tut dies mit dem Gleichnis von einem klugen oder einem törichten Baumeister.

Matthäus 8 + 9 (1) (19. – 20. Januar)

Die Kapitel 8 und 9 berichten von den Wundern Jesu. Die Wunder an sich sind natürlich Zeichen seiner göttlichen Macht, doch deshalb heilt Jesus die Menschen nicht; hinter jedem Wunder steckt eine Aussage über das Reich Gottes und welcher Schlüssel die Tür zu öffnen vermag, nämlich allein der Glaube.

Matthäus 8 + 9 (2) (21. – 22. Januar)

Die blutflüssige Frau ist vermutlich keine Sünderin, aber wird aufgrund ihres Gebrechens von ihrer Umwelt als solche gewertet und behandelt. Dass allein ihr Glaube sie zu heilen vermag, bestätigt diese Vermutung; auch dass Jesus sie als Tochter anspricht. Nicht ihre Heilung sondern unser Richterspruch zu ihrer Person stehen hier im Brennpunkt der Betrachtung.

Matthäus 8 + 9 (3) (23. – 24. Januar)

Neben den genannten Wundern hat Jesus dann aber auch noch ein paar sehr direkte Lehren an seine Zuhörer.

„Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ (Mt 8, 19-20)

Matthäus 10 (25. – 27. Januar)

Jesus wählt zwölf Jünger aus seiner Gefolgschaft aus und entsendet sie paarweise in die Gemeinden, die er selbst noch besuchen wird. Sie sollen in seinem Namen das Evangelium verkünden und Wunder tun, also Kranke heilen, Dämonen austreiben, ja sogar Tote aufwecken. Dabei sollen sie, was ihre eigene Versorgung angeht durchaus pragmatisch vorgehen und sich in den Orten die Häuser aussuchen, wo in materieller Hinsicht gegeben werden kann.

Matthäus 11 (28. – 30. Januar)

Johannes der Täufer, der inhaftiert wurde, schickt einige seiner Jünger zu Jesus, denn er möchte vor seinem Tod die Antwort, ob dieser wirklich der Messias ist. Jesus antwortet mit einem Prophetenwort über den Messias, das auf sich ganz offensichtlich auf ihn bezieht.