Vorbemerkungen zur Offenbarung des Johannes

Der Lightkeeper stellt Johannes als den Johannes, also den Jünger Jesu, Apostel und Verfasser des Johannes-Evangeliums vor. Auch dies wird heute angezweifelt, begründet mit den üblicherweise vorgebrachten Stilbrüchen zwischen Evangelium und Apokalypse, was mich nicht überzeugt. Ebenso erscheint mir wenig überzeugend, dass die Offenbarung mit der Verkündigungstradition des Paulus bricht. Es ist ein prophetisches Werk und muss sich allein aus diesem Grund von den verkündigenden Schriften deutlich unterscheiden. Trotzdem fällt auf, dass sich der Johannes der Apokalypse als „Knecht Johannes“ und nicht, wie im Evangelium, als „Jünger, den Jesus liebt“ vorstellt.

Offenbarung 1 (3. + 4. Dezember)

Johannes schreibt an die sieben Gemeinden der römischen Provinz Asia (heutige Türkei). Christus ist ihm in einer Vision erschienen, um ihm zu offenbaren, was „rasch geschehen soll“ und hat ihm den Auftrag gegeben, dies alles an die Menschen weiterzugeben, die bereit sind zu sehen und zu hören.

Das heißt, auch wenn sich die Offenbarung im ersten Teil an die genannten sieben Gemeinden richtet an die er alles was er sieht schicken soll, so sind diese doch wieder nur, wie schon zuvor Israel, das kleine Bild dessen, was die gesamte Christenheit ausmacht und ausmachen wird. An Israel erkennen wir, warum die Menschen einen Christus brauchen, an den sieben Gemeinden erkennen wir erkennen wir unser eigenes Wirken und Scheitern. Die Offenbarung ist damit in jedem einzelnen Wort auch an uns gerichtet.

Offenbarung 2+3 (5. – 8. Dezember)

An jede der sieben Gemeinden ist eine persönliche Botschaft gerichtet. Jede Botschaft beginnt mit „Ich kenne deine Werke“ ergänzt um die besondere Situation der jeweiligen Gemeinde. Ebenso nimmt Jesus für jede Gemeinde eine andere Position ein.

Ephesus: Der ersten Gemeinde stellt sich Jesus als der Herr über die sieben Gemeinden vor, er, der auf ewig mitten unter seinen Leuten ist. Sie kennen ihren Herrn gut und haben die Gabe die Geister zu unterscheiden. Falsche Lehren sondern sie konsequent aus ihrer Gemeinde aus. Sie könnten die Nummer 1 sein, aber sie haben „ihre erste Liebe verlassen“, d.h., an irgend einem Punkt geschah es, dass die eigenen Werke bzw. der Stolz darauf den Platz im Zentrum eingenommen hat, der aber Jesus vorbehalten ist. Jesus hält aber sehr viel von ihnen und vertraut darauf, dass sie ihren Irrtum selbst erkennen können.

Offenbarung 4 (9. Dezember)

Die aktuelle Situation ist geklärt, jeder Angesprochene hat nun einen Überblick darüber, was Jesus bei ihm gefunden hat und was er von ihm noch erwartet. Nun ist es an der Zeit, dass Johannes sieht, wie sich das Reich Gottes den Menschen offenbaren wird. Dazu wird er gewissermaßen in den Kronensaal des Himmels eingelassen. Wichtig ist die Formulierung: „eine Tür war geöffnet im Himmel“. Diese Tür steht uns nämlich bereits offen. Christus, der den Schlüssel hat diese Tür so zu schließen, dass sie niemand mehr öffnen kann oder aber so zu öffnen, dass sie niemand mehr schließen kann hat sich vor 2000 Jahren bereits für Letzteres entschieden. Niemand und nichts macht diese Tür wieder zu bis zum Ende des Gerichts und dann bleibt sie zu. Das heißt natürlich nicht, dass in der Zwischenzeit einfach jeder hindurchgehen kann.

Offenbarung 5 (10. Dezember)

Ganze Blockbuster drehen sich um dieses und die nächsten Kapitel!

Gott hält eine beschriftete Buchrolle in seinen Händen, mit sieben Siegeln verschlossen. Sie soll nun zum Ende der Welt(en) Zeit geöffnet werden, doch niemand scheint würdig zu sein. Doch einer der Vierundzwanzig erklärt Johannes, dass der Löwe aus dem Haus Juda (Ex 49, 9) würdig sei.

Offenbarung 6 (11. Dezember)

Nun beginnt das Lamm die Siegel zu öffnen. Die ersten vier Siegel beziehen sich auf die apokalyptischen Reiter, die von den vier Wesen über die Welt geschickt werden. Infolge einer plötzlichen Machtverschiebung (weißes Pferd) kommt es zu Konflikten und Kriegen (rotes Pferd), zu großer Not (schwarzes Pferd) und zu einem weltweiten Sterben (fahles Pferd).

Diese vier Zeichen sind spätestens seit dem Ersten Weltkrieg auf diesem Planeten. Wir befinden uns ständig in Kriegen und Krisen, weil irgendwo auf der Welt Macht erodiert. Not und Tod sind seit Alters her die ständigen Begleiter von Krieg und Krise.

Offenbarung 7-11 (12. - 16. Dezember)

Nicht von ungefähr tritt nach sechs Siegeln eine Pause ein. Gott versiegelt die Treuen in seinem Volk und holt die Kirche Christi in sein Reich. Die Jünger Christi, eine unüberschaubare Zahl, sind durch ihren Heiland von Sünde rein und darum bleibt ihnen, so sie zu diesem Zeitpunkt noch leben, das letzte Gericht erspart. Dies ist der Zeitpunkt der Erweckung der Entschlafenen und der Entrückung der Treuen. Sie versammeln sich vor ihrem Herrn.

Das siebte Siegel wird gebrochen, jetzt ist die Stunde des Herrn und es wird still sogar im Himmel. Doch nun macht Gott selbst ein Ende. Die mit sieben Posaunentönen beschriebenen Katastrophen sind nicht mehr natürlichen Ursprungs.

Offenbarung 12+13 (17. + 18. Dezember)

Schon das Gericht über die Welt war voller Symbolik; es ist kaum verwunderlich, wenn der große Endkampf zwischen Gut und Böse, der sowohl im Himmel wie in der Welt toben wird noch geheimnisvoller daherkommt, denn der himmlische Bereich steht uns Menschen zwar offen, doch wir können ihn mit unserem beschränkten Verstand nicht begreifen. Wir müssen uns zu Beginn klar machen: Was im Himmel geschieht, das geschieht oder geschah oder wird geschehen jenseits der Zeit. Die Schattenbilder dieser Geschehnisse auf der Erde haben keine klare chronologische Reihenfolge. Sie können nacheinander geschehen, sie können mehrfach auftreten und sich untereinander abwechseln. Ja sie können sich auf unterschiedliche Epochen, Orte, Völker, ja sogar einzelne Personen ganz unterschiedlich auswirken. Bedenke: Das Gericht wirkt über die ganze Welt, aber auch über jeden einzelnen von uns – in allen Zeiten!

Offenbarung 14 - 16 (19. - 21. Dezember)

In Kapitel 14 geht es detailliert um die Entrückung. Es wird vom gläubigen Überrest der Juden, 144000 an der Zahl, gesprochen und von den gläubigen Christen, die das ewige Evangelium ihres Herrn angenommen haben. Das Herauslösen dieser Gläubigen aus der Welt wird mit einer Ernte (Getreide) und mit einer Weinlese umschrieben. Es sind jene Menschen, die sich nicht von der Ersatzreligion des Drachen haben einfangen lassen. Es sind jene Menschen, die der Verführung des breiten Weges widerstanden haben.

Offenbarung 17 (22. Dezember)

Der Knecht Johannes bekommt von einem Engel ein weiteres Bild der Endzeit gezeigt: Ein Frau, prächtig gekleidet und überhäuft mit Schmuck und Edelsteinen reitet auf einem Tier, das an das Tier der Endzeit aus der Erde erinnert; es hat sieben Köpfe und zehn Hörner. Sie ist noch ganz trunken von ihrem – oberflächlichen – Triumpf über die Kirche Christi, deren Mitglieder ja, sofern nicht ohnehin schon vorher ermordet inzwischen entrückt wurden und deshalb von der Erde verschwunden sind.