Markus 9, 30 – 50 (4. + 5. Februar)

Jesus zieht sich mit seinen Jüngern wieder nach Kapernaum zurück, wo sie unter sich sein können. Es ist wieder an der Zeit für ein paar Privatlektionen für die zukünftigen Priester seiner Kirche.

Ganz wichtig ist ihm dabei die Haltung, die sie untereinander und zueinander haben. Offensichtlich hatte er bemerkt, dass sich in der Truppe ein gewisses Konkurrenzdenken breit gemacht hatte.

Markus 10, 1 – 27 (6. + 7. Februar)

„Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen!“ (Mk 10,15)

Das Gesetz (Alter Bund) und die Gnade (Neuer Bund) stehen im Mittelpunkt dieses Abschnittes. Noch immer versuchen die Pharisäer Jesus als falschen Propheten zu entlarven, der das Gesetz nicht kennt oder zumindest nicht anerkennt. Heute fragen sie ihn, wie er es denn mit der Scheidung halte, die Moses im Gesetz legalisiert hatte.

Markus 10, 28 – 31 (8. Februar)

Petrus zieht aus der Geschichte zwischen dem reichen Jüngling und der Clique um Jesus einen Vergleich und kommt zu dem Schluss, dass sie ja bereits alles zurückgelassen hätten, um ihrem Meister nachzufolgen. Es ist nicht explizit aus dieser Bemerkung herauszulesen, aber zwischen den Zeilen meint man eine Selbstrechtfertigung zu hören. Jesus geht darauf nicht näher ein, sonst müsste er Petrus wieder zurechtweisen. Stattdessen erklärt er allen, dass alle die um seines und des Evangeliums Willen alles zurückließen, sowohl in dieser als auch in der nächsten Welt reich belohnt würden. Er zieht damit den Fokus ab vom Gedanken an das Opfer und richtet ihn auf das Versprechen des Lohnes, der bereits in diesem, aber noch viel mehr im ewigen Leben ausbezahlt wird.

Markus 10, 32 – 52 (9. + 10. Februar)

Jesus zieht es nun zielstrebig zur letzten Station seiner Reise – nach Jerusalem. Wir lesen, dass die Jünger das „mit Bangen“ bemerkten. Jesus dürfte in dieser Zeit ernster als sonst gewesen sein; der fröhliche Mann, der die ganze Zeit begeistert vom Kommen des Reiches Gottes und der Erlösung der Menschen durch die Liebe des Vaters erzählt hatte, dürfte zunehmend bedrückter und düsterer geworden sein. Und in dieser Stimmung erzählt Jesus seinen Jüngern nun, dass er dort in Jerusalem sterben werde, um die Schrift zu erfüllen. Natürlich steht am Ende seiner Prophezeiung, dass er am dritten Tag auferstehen werde, aber wenn ich mir die Situation vorstelle, weiß ich nicht ob ich nach „sie werden ihn zum Tode verurteilen … und ihn töten“ noch auf den Rest der Prophezeiung geachtet hätte. Der Mensch, mit dem ich nun drei Jahre unterwegs war, von dem ich in den drei Jahren mehr über mich und über Gott erfahren habe, als mein ganzes Leben davor, der Mensch, den ich deshalb über alle Maßen bewundere, ja liebe, der sagt mir, dass er jetzt bald stirbt. Dass es ihm damit ernst ist, erkenne ich an der Finsternis, die ihn seit Tagen umgibt.

Markus 11, 1 – 26 (11. + 12. Februar)

„Frohlocke sehr, du Tochter Zion; jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitend auf einem Esel, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin.“ (Sach 9,9)

Auf den letzten Metern seiner Mission achtet Jesus darauf, auch wirklich jeden Punkt der Prophezeiungen über ihn abzuarbeiten. Jeder, der nicht Gefangener seiner eigenen Vorurteile ist, soll erkennen können, dass Jesus der angekündigte Messias ist. So sorgt er auch für den prophezeiten Einzug des Messias in Jerusalem, der Tochter Zions, und hat ein Eseljunges organisiert, das er von zwei seiner Jüngern holen lässt. Auf dem Weg durch das Stadttor sorgen die Jünger und die Gruppe Begleiter, die zu diesem Zeitpunkt ihre maximale Größe erreicht haben dürfte für einen triumphalen Einzug ihres Herrn und grüßen ihn mit einer anderen Prophezeiung aus Psalm 118, 25-26.

Markus 11, 27 – 33 (13. Februar)

Tags drauf fordern obersten Priester, die Schriftgelehrten und die Ältesten wieder ein Zeichen von Jesus, wenn auch dieses Mal kein Wunder, sondern nur den Satz „Ich tue dies alles mit der Vollmacht Gottes“, am besten noch mit dem Zusatz „meines Vaters“. Das könnte als strafwürdige und strafbare Gotteslästerung gewertet werden und man hätte endlich einen Grund diesen Kerl festzusetzen. Hashtag: „Es blieb uns keine andere Wahl!“

Markus 12, 1 – 12 (14. Februar)

Heute liefert Jesus den Pharisäern, den Schriftgelehrten, den Priestern und dem Hohen Rat ein Gleichnis, das mehr offen anspricht als es verdeckt.

Er spricht vom Gutsherrn, der einen großen, prächtigen Weinberg angelegt hat und an ein paar Auserwählte verpachtet, ehe er „außer Landes“ geht. Als er nach einiger Zeit Knechte schickt, die als Pacht einen Anteil von der Frucht eintreiben sollen, verprügeln und verjagen die Pächter diese oder ermorden sie sogar. Und als der Gutsherr dann als Letztes noch seinen Sohn schickt, beschließen sie, diesen erst recht zu töten, denn der sei ja der Erbe und wenn man den los würde, würde einem das Gut selbst gehören.

Markus 12, 13 – 44 (15. – 18. Februar)

In einem großen Aufgebot teilweise sogar untereinander verfeindeter Fraktionen der Führer des Volkes versuchen diese nun Jesus durch vielerlei Fragen eine Falle zu stellen um ihn zu widerlegen oder doch zumindest seine große Beliebtheit im „niederen Volk“ zu zerstören, doch das gelingt nicht.

Markus 13 (19. – 21. Februar)

Auf dem Rückweg vom Tempel gerät ein Jünger beim Blick zurück auf das Gebäude ins Schwärmen ob seiner Pracht und Größe. Jesus erklärt lapidar, dass dieser Tempel dem Erdboden gleich gemacht werden wird. Das wollen Petrus, Andreas, Jakobus und natürlich Johannes genauer wissen, insbesondere, wann dies geschehen wird und woran man erkennen wird, dass es geschieht.

Markus 14, 1 – 9 (22. Februar)

Die letzten beiden Tage, ehe der Tod eines Menschen zum Anfang einer neuen Welt wird. Ohne es zu wissen sind die Obersten Priester und die Schriftgelehrten mit ihren Mordabsichten gegen Jesus voll im Plan.

Doch kurz vor dem Showdown ist Jesus noch einmal bei Simon zu einem Gastmahl zu Besuch. Wahrscheinlich ist an diesem Tag keine rechte Stimmung aufgekommen und Jesus dürfte weitestgehend geschwiegen haben. Sein Lehrauftrag war beendet. In diese surreale Situation tritt nun eine Frau, die hier nicht näher genannt wird, und salbt Jesu Haupt mit einem speziellen und sehr teuren Salböl. Die Anwesenden halten dies für eine unverzeihliche Verschwendung, doch Jesus klärt die Gemeinschaft darüber auf, dass diese Frau ihn nur im Voraus für sein Begräbnis gesalbt habe. Gleichzeitig erklärt er, dass Menschen, die zukünftig sein Evangelium verkünden dabei auch immer diese Frau erwähnen werden.