Matthäus 1, 1 – 17 (1. Januar)

„Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“ (Mt 1,1)

Das Evangelium des Matthäus richtet sich vor allem an die Juden-Christen. Über viele Jahrhunderte war dem Volk Gottes die Erscheinung des Messias prophezeit worden. In seiner Rede an Pfingsten hatte Petrus den etwa 3000 Anwesenden den Gekreuzigten als diesen angekündigten Messias verkündigt. Er hatte den Menschen erklärt, dass durch Jesus alle über den Messias geweissagten Zeichen bis hin zu Kreuzigung und Auferstehung erfüllt worden seien, dass dieser Jesus der Christus sei, auf den nun alle, die bereit seien an den Christus Jesus zu glauben, als Zeichen ihrer Rettung getauft werden sollen.

Matthäus 1, 18 – 25 (2. Januar)

„Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben.“ (Jes 7,14)

Genau davon handelt der zweite Abschnitt von Kapitel 1, die – chronologisch über seine Lebensspanne auf Erden – erste Prophezeiung über den Messias tritt ein. Maria, die Verlobte Josephs wird schwanger. In jener Zeit normalerweise ein sicheres Todesurteil für die Frau. Joseph, ein grundehrlicher Mensch, denkt darüber nach, sie heimlich aus der Verbindung zu entlassen. Es ist natürlich fraglich, ob sich so die Situation für Maria wirklich gebessert hätte. Der heilige Geist hätte sie ja nicht heiraten können und so wäre sie eine ledige Schwangere gewesen – das Leben in jedem Fall zu hundert Prozent verpfuscht.

Matthäus 2, 1 – 12 (3. Januar)

„Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ (Mt 2, 2)

Von den wichtigen Leuten in Israel hat offensichtlich niemand etwas von der Geburt Jesu mitbekommen, denn König Herodes ist von der Frage der Fremden aus dem Osten völlig überrascht. Er befragt nun selbst die hohen Priester und die Schriftgelehrten und die zitieren aus der Tora, dass dieser neugeborene König wohl in Bethlehem sein müsste (Micha 5, 1-3).

Matthäus 2, 13 – 23 (4. Januar)

Von einem ganzen Bündel an Prophezeiungen über den Messias handelt der heutige Abschnitt.

Zunächst wird Joseph im Traum aufgefordert nach Ägypten zu fliehen, weil Herodes dem Kind nach dem Leben trachtet. Das sind gleich zwei Prophezeiungen: Zum einen hat Herodes in jenen Tagen alle potentiellen „Königskinder“, also alle Säuglinge und Kleinkinder ermorden lassen, die im von den Weisen genannten Zeitraum und Gebiet geboren wurden. Diese Prophezeiung findet man in Jeremia 31, 15. Matthäus schweigt sich über die Zahl der Morde aus, doch Historiker würden heute bestätigen, dass Herodes zu solch einer Tat durchaus imstande gewesen wäre. Es wird oft angemerkt, dass eine solche Tat doch wohl irgendjemand aufgefallen wäre und es auch außerhalb der Bibel Berichte darüber geben müsste. Bei einem Massenmord wäre das wahrscheinlich, aber wenn es sich um einen relativ engen Zeitraum und das kleine Gebiet rund um Bethlehem gehandelt hätte, wären diese schändliche Tat vielleicht tatsächlich unentdeckt geblieben. Die zweite Prophezeiung stammt von Hosea – Hos 11, 1 – und besagt, dass der Messias aus Ägypten kommen würde. Um aus Ägypten kommen zu können, musste das Kind aber erst einmal eine Zeit lang dort gelebt haben.

Matthäus 3, 1 – 12 (5. Januar)

„Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.“ (Mt 3, 2)

Jahre später. Matthäus lässt die Geschichte über die Herkunft Johannes des Täufers aus, er berichtet von dem Teil seines Lebens der in direktem Zusammenhang mit dem Auftrag und Wirken Jesu zu tun hat.

Matthäus 3, 13 – 17 (6. Januar)

Jesus tritt in die Mitte. Er kommt an den Jordan, um sich auch von Johannes taufen zu lassen und Johannes glaubt ihn als den von ihm angekündigten Messias zu erkennen und hält sich für unwürdig seinen Meister zu taufen. Doch Jesus erklärt ihm, dass es genauso zu laufen hat. Gleich darauf steigt der Heilige Geist wie eine Taube vom Himmel auf ihn herab und eine Stimme spricht:

„Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!“ (Mt 3, 17)

Matthäus 4, 1 – 11 (7. Januar)

Ist denn dieses Jesus wirklich ohne Sünde? Der Teufel will’s genau wissen.

Gleich nach der Taufe spürt Jesus, dass sein altes Leben nun zu Ende ist. Für einen klaren Schnitt sorgen 40 Tage in der Wüste, natürlich ohne Proviant! Am Ende dieser Zeit erscheint ihm der Teufel und macht ihm unmoralische Herausforderungen und Angebote, die allesamt darauf hinauslaufen seinen Status und die ihm vom Vater verliehene Macht auszunutzen. Die Rechtmäßigkeit dieser „Anregungen“ rechtfertigt der Teufel mit Zitaten aus der Tora. Doch Jesus pariert die gestellten Fallen mit Zitaten, welche die Äußerungen und Vorschläge des Teufels widerlegen.

Matthäus 4, 12 – 25 (8. Januar)

 Jesus beginnt mit seiner Mission in Galiläa am See Genezareth, als er erfährt, dass Johannes der Täufer gefangen genommen wurde. Wir erfahren, dass nun auch er zunächst – genau wie Johannes – zur Buße aufruft und das Kommen des Reiches Gottes verkündet. Wir dürfen annehmen, dass er dabei eine gewaltige und sehr überzeugende Ausstrahlung besaß, denn als er Petrus und Andreas, sowie Johannes und Jakobus zu den ersten Jüngern beruft, die er zu „Menschenfischern“ machen möchte, folgen diese ihm, ohne zu zögern.

Matthäus 5, 1 – 12 (9. Januar)

„Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.“ (Mt 5, 8)

Die Bergpredigt ist das Herzstück von Jesu Lehre. Wenn wir die Verse der Seligpreisungen durchzählen, kommen wir auf die Zahl 10. Es ist sicher kein Zufall, dass diese Zahl mit der Zahl der Gebote im Alten Bund übereinstimmt.

Matthäus 5, 13 – 20 (10. Januar)

„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen?“ (Mt 5, 13)

Immer noch spricht Jesus zu den Juden. Sie sind das von Gott ausgewählte Volk, ihr Beispiel soll Gott verherrlichen in dieser Welt. Aus ihnen soll die Rettung für die ganze Schöpfung kommen. Was passiert, wenn sie sich von Gott abwenden? Wo gibt es dann noch Rettung? Für wen gibt es dann noch Hoffnung?