Das Gleichnis vom Fischnetz - Matthäus 13 (11. Februar)

„Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und alle Arten [von Fischen] zusammenbrachte. Als es voll war, zogen sie es ans Ufer, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg.“ (Mt 13, 47-48)

Da es uns immer noch hier auf dieser Welt gibt und die Menschheit immer noch fröhlich vor sich hinwächst, können wir davon ausgehen, dass unserem Gott das Netz noch nicht voll genug ist. Das Reich Gottes muss in seiner Größe all unsere Vorstellungen sprengen.

Blind und taub durch erstarrtes Denken - Matthäus 13, 53 – 58 (12. Februar)

Von der Blindheit und Taubheit erzählt auch der letzte Abschnitt von Kapitel 13. Jesus kommt nach Nazareth und predigt in den Synagogen – natürlich mit Vollmacht, d.h., was er über das Reich Gottes verkündet passt nicht zu den althergebrachten Bildern und als er anfängt, Menschen zu heilen, ist Schluss mit lustig.

Konfrontation oder Rückzug? - Matthäus 14, 1 – 13 (13. Februar)

 

Wir hören ein letztes Mal vom Schicksal des Täufers. Weil Johannes der Täufer in aller Öffentlichkeit Klartext über die familiären Verhältnisse im Haus des Tetrarchen Herodes geredet hatte, ließ der ihn einsperren. Aufgrund eines leichtfertigen Versprechens und dem offensichtlich wirklich bösen, hinterhältigen Weib des Herodes verliert Johannes der Täufer Kopf und Leben.

Habt Vertrauen! – Matthäus 14, 14 – 21 (14. Februar)

„Als er [Jesus] ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen und heilte ihre Kranken.“ (Mt 14, 14)

Eigentlich wollte Jesus ja Aufsehen vermeiden, doch die Menschen lieben ihn. Die von ihm gewählte „einsame Gegend“ ist nicht mehr einsam, als er dort ankommt. Die Menschen sind seinem Boot vom Ufer aus gefolgt.

Fürchtet euch nicht! – Matthäus 14, 22 – 36 (15. Februar)

„Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten.“ (Mt 14, 23)

Ja, selbst ein Messias braucht auch mal Zeit für sich. Jesus hat die Jungs mit dem Boot weggeschickt und hält Zwiesprache mit seinem Vater. Da hier nicht näher darauf eingegangen wird, dürfen wir annehmen, dass dieses Gebet mehr eine Meditation war. Jesus ging in die Stille und wurde selbst still. Das sei jedem als regelmäßige Übung empfohlen. Es mag sich in der ersten Zeit unangenehm anfühlen, denn in der Stille werden die Stimmen in uns laut, die wir im Lärm des Alltags einigermaßen ignorieren können. Aber wir müssen auch diesem lärmenden, tobenden Teil in uns Raum geben. Mit der Zeit wird er leiser und wir finden immer mehr Frieden in uns.

Das Wort und nur das Wort! – Matthäus 15, 1 – 9 (16. Februar)

„Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht ihre Hände, wenn sie essen. Er entgegnete ihnen: Warum übertretet denn ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen?“ (Mt 15, 2-3)

Markiere mit Textmarker: „um eurer Überlieferung willen“. Es ist das Kernproblem der jüdischen Religion und – weil die Menschen nicht bereit sind zu hören und zu verstehen – das Kernproblem jeder irgendwie daraus abgeleiteten Religion.

Vermeide, was dich von Gott trennt – Matthäus 15, 10 – 20 (17. Februar)

„Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift: Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.“ (Mt 15, 10-11)

Wir hatten es schon weiter oben davon – die Sünde beginnt in unserem Herzen. Wenn wir etwas Sündhaftes denken, dann ist das Sünde. Warum? In uns tobt der Kampf zwischen dem gefallenen und dem im Geist wiedergeborenen Menschen. Sündhafte Gedanken sind Gedanken des gefallenen Menschen, sind Gedanken, die uns – und sei es nur für einen kurzen Moment – vom Geist trennen. Wir fallen zurück auf unser altes Ich, wir binden uns wieder an diese Welt.

Allein aus Glaube! – Matthäus 15, 21 – 28 (18. Februar)

Jesus zieht sich nach diesem kleinen Showdown mit den Pharisäern auf heidnisches Gebiet außerhalb Israels zurück. Dort bittet ihn eine kanaanäische Frau um Hilfe für ihre schwer kranke Tochter. Doch egal, wie laut sie schreit, er scheint sie nicht zu beachten. Erst als die Jünger ihn bitten, das Problem zu lösen, antwortet Jesus ihr.

Alles durch Christus – Matthäus 15, 29 – 39 (19. Februar)

Jesus befindet sich immer noch außerhalb Israels, als sich wieder eine große Menschenmenge – 4000 Männer mit ihren Familien – um ihn versammelt. Auch wenn es hier nicht steht, ist anzunehmen, dass in dieser Gruppe nicht nur hundertprozentige Juden vertreten waren. Dies dürfte, ganz im Gegenteil, sogar eine sehr gemischte Gruppe gewesen sein.

Der Sauerteig des Zweifels – Matthäus 16, 1 – 12 (20. Februar)

Wieder fordern die üblichen Verdächtigen ein Zeichen von Jesus, das ihnen beweisen würde, dass er vom Himmel gesandt ist, doch anders als diese hat Jesus begriffen, dass dieser Drops gelutscht ist. Vor ihren Augen geschehen Wunder und sie werfen Jesus vor mit dem Teufel im Bunde zu stecken (Mt 12, 24 – 25). Dieses Mal macht er sie nur auf die Geschichte von Jona aufmerksam und lässt sie stehen.