1. Johannes 4 (28. – 30. Mai)

„Gott ist Liebe“ (1. Joh 4,8) 

„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.“ (1. Kor 13,13), so beschreibt Paulus unsere Situation und mit dem vierten Kapitel im 1. Johannesbrief erfahren wir, warum die Liebe „die größte“ ist: Gott ist die Liebe!

Wir erfahren auch warum in Jesus Christus, der Mensch und Gott ist, keine Sünde war. Gott ist Liebe und Liebe ist das Gegenteil von Sünde. Da Gott Liebe ist, ist keine Sünde in ihm. Darum ist es für uns so wichtig, darauf zu achten, dass wir in Gott bleiben, dass wir in seiner Liebe bleiben, dass wir in der Liebe bleiben.

Wo Liebe ist, ist Gott und wo Sünde ist, ist Gott nicht. Darum ist „in Gott bleiben“ gleichbedeutend mit „der Sünde fernbleiben“. Darum bedarf jede begangene Sünde einer persönlichen Umkehr. Gott ist auch das Leben, das heißt: Die Liebe ist das Leben, die Sünde ist der Tod. Wer in der Liebe bleibt, bleibt im Leben (auch wenn er auf Erden stirbt), wer in der Sünde ist, ist im Tod (auch wenn er auf Erden noch lebt). (Joh 11, 25-26)

Die Kinder Gottes werden vom Geist aber immer wieder zur Liebe hingezogen – ein weiterer Liebesbeweis Gottes: er lässt nicht zu, dass seine Kinder von ihm getrennt bleiben. Daher haben sie keinen Grund mehr zur Furcht. Wer also in der Liebe Gottes ist, in dem ist keine Furcht mehr, denn wer in der Liebe Gottes ist, der ist bereits in Gott; der ist bereits in dem, der größer ist als alles, was Anlass zur Furcht geben könnte. (Sich nicht zu fürchten, ist aber nicht gleichbedeutend mit leichtsinnig sein – das sollte man nie verwechseln!)

In Jesus Christus, in seinem Tod und seiner Auferstehung, haben wir die Liebe Gottes erfahren. Wer also Jesus Christus als unseren Erlöser verleugnet, wer ihn zu einem begabten, charismatischen Prediger herabstuft, der verleugnet die Liebe Gottes, und da Gott selbst diese Liebe ist, verleugnet er Gott.

Wenn wir die Liebe Gottes in unserem Leben erkannt haben, wenn wir erkannt haben, dass die Liebe Gott selbst in uns ist und wir, wenn wir in dieser Liebe leben in Gott sind, dann werden wir auch erkennen, wer nicht in Gott ist und wessen Botschaften nicht von Gott kommen, egal, wie verführerisch sie klingen mögen.

Wenn wir die Liebe Gottes in unserem Leben erkannt haben, wenn wir erkannt haben, dass die Liebe Gott selbst in uns ist und wir, wenn wir in dieser Liebe leben in Gott sind, dann werden wir auch unseren Nächsten lieben wie unseren eigenen Bruder oder unsere eigene Schwester, denn als Kinder Gottes sind wir alle Brüder und Schwestern. Solange wir einen Grund finden, den Nächsten nicht zu lieben, so lange ist die Liebe Gottes noch nicht in uns und wir sind noch nicht in der Liebe Gottes. Denn wenn wir im Nächsten nicht unseren Bruder oder unsere Schwester in Gott erkennen und entsprechend lieben, wie es einem Bruder oder einer Schwester zukommt, wie sollen wir dann Gott (in unserem Leben) erkennen?

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