2. Korinther 5,11 – 21 (16. September)

„Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Kor 5, 17)

Im Brief an die Epheser fordert Paulus uns auf, den alten Menschen der Begierden abzulegen und den neuen, nach dem Bild Gottes geschaffenen Menschen anzuziehen. Das klingt, als ob wir dies bewusst tun müssten, also, als ob der Impuls durch uns käme. Bei den Korinthern macht er jedoch deutlich, dass das Heft des Handelns bei Christus lag und liegt.

Durch sein Versöhnungswerk am Kreuz ist das Alte – der alte Mensch – bereits vergangen; Christus ist der erste der neuen Schöpfung. Glaube an Christus heißt, genau dies zu erkennen, sein Rufen zu hören und ein Teil von ihm zu werden. Dies verkündigen Paulus und sein Team, diese Verkündigung ist Auftrag aller Christen.

„Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.“ (2. Kor 5, 14-15)

Das Versöhnungswerk Christi ist für Gläubige, die unter dem Gesetz (des Moses) leben das endgültige, das letzte Opfer der alten Schöpfung, für Christen der Liebesdienst Gottes mit dem er seine Kinder an sich heranzieht, um sie in bedingungsloser Liebe festzuhalten.

„Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.“ (Joh 12, 31-32)

Die christliche Botschaft lautet: Das Urteil über die Welt ist bereits gesprochen. Doch für seine Kinder trägt Gott dieses Urteil selbst durch Christus und spricht sie frei.

Was wir in dieser Zeit erleben ist also nichts weiter als der Übergang vom Alten ins Neue, im Evangelium als Ernte bezeichnet. Der Wille Gottes, an jenem schicksalhaften Karfreitag zur neunten Stunde ausgesprochen, wird seither immer mehr offenbar. Dies ist an vielen Punkten der Weltgeschichte verstörend und beängstigend, aber für uns Kinder Gottes auch ein Zeichen des Siegs.

„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ (Joh 16, 33)

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