Galater 4, 12-20 (23. August)

„Und doch vermag kein Bruder den anderen zu erlösen; er kann Gott das Lösegeld nicht geben — zu teuer ist die Erlösung ihrer Seelen. Der Mensch, der in [seiner] Pracht lebt und doch ohne Einsicht ist, er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird!“ (Psalm 49, 8+9.21)

In diesem Abschnitt wird Paulus persönlich, „familiär“.

Er erinnert die Galater, dass er doch einer von ihnen sei, wie freundlich, ja herzlich sie ihn seinerzeit aufgenommen hätten, als er auf seiner Missionsreise bei Ihnen zu Gast war. Er beschwört die Zeit, zu der sie den Geist Jesu mit ganzem Herzen gelebt haben. Er ermahnt sie eindringlich, nicht diesen falschen Lehrern zu folgen, einzusehen, dass deren Lehre sie nicht enger in die Gemeinschaft mit Jesus einbinden, sondern von ihr trennen möchte und auch trennen würde. Paulus bedauert, jetzt nicht bei den Galatern zu sein, wo er direkt auf sie einwirken könnte, denn er fürchtet, dass das bereits erreicht Geglaubte nun verloren geht.

Dieses Grundproblem ist bis heute dasselbe geblieben. Sobald aus dem Glauben an Rettung aus Gnade ein Glaube an Rettung aus Werken wird, wird aus dem christlichen Glauben eine gewöhnliche Religion wie es viele auf der Welt gibt; aus einem Geretteten wird wieder ein der Rettung Bedürftiger; aus einem Kind Gottes („Mensch aus Geist“), fest eingebunden in die Gemeinschaft mit Jesus, wird ein rein irdischer Mensch („Mensch aus Fleisch“), allein und verloren in einer gefallenen Welt. Sind wir ehrlich: Das ist kein erstrebenswerter Weg für einen Christen!

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