„Die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“ (1 Joh 2,17)
Jeremia wird persönlich. Er leidet nicht nur am Untergang Jerusalems und dem Elend der Menschen, er leidet persönlich, körperlich. Offensichtlich wurde er eingesperrt und gefoltert, was ja auch mit der vorangegangenen Schilderung, wie die Bevölkerung mit ihren Propheten jetzt in der Not umging, übereinstimmt (Klagelieder 2,30). Und soweit es nicht die eigenen Leute waren, sind sicher auch die Besatzer nicht zimperlich mit den Besiegten umgegangen. Dennoch sieht Jeremia hier ganz klar: Alles was geschieht, geschieht mit dem Willen Gottes. So beklagt er zwar, dass er zum Hohn und Spott wurde, was sich auf seine Mitmenschen bezieht, aber die ihn umgebende Finsternis, das Leid, die Trostlosigkeit und das Gefühl der Verlassenheit, das alles schreibt er seinem Gott zu.
Kann Gott wirklich so grausam sein?