Jahreslosung 2025
„Prüft alles, und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21)
Als ich heute Morgen nach der Jahreslosung für 2025 googelte und auf diese stieß, fühlte es sich an, als ob Gott mich auf diese Jahreslosung vorbereitet hätte mit Ideen und Inspirationen des letzten Jahres, als ob viele der Gedanken auf genau diese Jahreslosung hingeführt hätten. Bei der „Raunachtslegung anderer Art“ im Dezember/Januar flüsterte er mir ein, die Bibellese im alten Stil zu beenden und dies für die Postings im Jahr 2025 zu benutzen.
Schnell kristallisierte sich heraus: 2025 werde ich für jeden Monat zwei Karten ziehen und diese in Bezug auf die Jahreslosung interpretieren. Es wird eine Art „Gesamtüberblick“ geben, im Wesentlichen eben die Auslegung der Karten mit Hilfe des Wortes Gottes – macht 12 Texte. Danach – ohne weitere Karten zu ziehen – werden Bibelstellen betrachtet, bei denen ich einen Bezug zu einem Monatsthema entdecken kann. Wo sich Lücken ergeben, können – so die neueste Inspiration von heute – dann die Monatssprüche der ÖAB und die Tageslosungen der Herrnhuter weiterhelfen, natürlich immer im Kontext des gelosten Monatsthemas gelesen. Der Aufbau der Seite über 2025 wird also nicht so schön linear verlaufen, wie bei der normalen Bibellese, aber dafür wesentlich spannender. So, jetzt ist die Katze aus dem Sack!
Und dann heute dieser Spruch: „Prüft alles, das Gute behaltet!“
Gestern (7.8.24) stolperte ich auf Bibel TV über die Sendereihe „Die 7 Kirchen der Apokalypse“, genauer auf die Folge über die Gemeinde Sardes. Man liest aus der Kritik Jesu an dieser Gemeinde, dass diese den persönlichen Bezug zu ihrem Gott durch tote Rituale ersetzt habe und dass Jesus ihnen ankündigt: „Wenn ihr das nicht ändert, werde ich über euch kommen, wenn ihr nicht damit rechnet“, das kann man so interpretieren, dass er es ändern wird wann und wie es er für richtig hält, wenn sie das nicht tun.
Durch die Geschichte der christlichen Kirchen gehend, stellte man dann fest, dass dies bis heute immer wieder geschieht. Immer wenn sich Kirchengemeinschaften in ihren Ritualen festgefahren haben, brechen die aufgebauten Strukturen zusammen und es entstehen auf Basis des Wortes Gottes neue Glaubensgemeinschaften, also solche, bei denen die Gläubigen den überlieferten, ritualisierten Glauben durch eine persönliche Beziehung mit Gott ersetzen. Offensichtlich tauchen zu diesen Zeiten immer wieder Menschen auf, die genau das auslösen, Martin Luther ist so ein Beispiel, aber sicher nicht der erste und ganz sicher nicht der letzte dieser Art. Ein anderer stellte fest, diese Erweckung (ein relativ neuer Begriff, der in der Bibel gar nicht vorkommt) funktioniert über etwa zwei Generationen. Ab der dritten Generation wird der Vater Gott dann zum Großvater und Gottes Geist schickt dann Menschen los, der die Enkel wieder zu Kindern Gottes machen. Ein schönes Bild, das ich im Kopf behalten werde, auch für die Texte auf MC 2025.
Man wirft den heutigen christlichen Kirchen vor, der Gemeinde Laodizea ähnlich zu sein. Nach dieser Sendung auf Bibel-TV und den dort gemachten Aussagen – die sich für mich richtig beobachtet anfühlen – würde ich die heutigen Kirchen eher mit Sardes vergleichen. Nein, Gott hat uns nicht aufgegeben, weil wir lauwarm sind (obwohl wir das in vielerlei Hinsicht sicherlich wurden), wir sind Sardes ähnlich. Christus schickt uns immer wieder den Geist der Erneuerung – natürlich sehr zum Missfallen jener, die sich in den Ritualen eingerichtet haben und gar nicht im Glauben erneuert werden möchten. Für die fühlt sich das dann genau so an, wie in der Offenbarung beschrieben:
„Wenn du aber nicht aufwachst, werde ich kommen wie ein Dieb und du wirst bestimmt nicht wissen, zu welcher Stunde ich zu dir komme. Du hast aber einige Leute in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben; sie werden mit mir in weißen Gewändern gehen, denn sie sind es wert. Wer siegt, wird ebenso mit weißen Gewändern bekleidet werden. Nie werde ich seinen Namen aus dem Buch des Lebens streichen, sondern ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ (Offenbarung 3, 3-5)
Was aber ist gut, was nicht? Was soll ich behalten, was verwerfen?
Darum dreht sich die Auslegung der Jahreslosung 2025 von Renate Karnstein zum Bahlinger-Motiv. Ein sehr lesenswerter Text!
Im Grunde geht es auch hier um Beziehung, denn gut ist, was meine Beziehung zu Gott fördert, verwerfen sollte ich, was sie stört. Und weil jeder Mensch anders ist, gibt es hier eben in den Entscheidungen des Alltags kein allgemein gültiges „Gut“. Es gibt nur das große „Gut“, Jesus, der mir die Verbindung zum Vater hält, auch wenn ich sie durch die ein oder andere Entscheidung vielleicht mal aus den Augen verliere. Wichtig: Diejenigen Dinge, die ich einmal als gut für mich befunden habe, muss ich immer wieder neu bewerten. Nichts in dieser Weltzeit ist für die Ewigkeit gemacht! Das sagt auch Jesus.
Und wieder tauchen Texte in meiner Erinnerung auf, die ich in den letzten 7 Monaten geschrieben habe, wie die „drei Gleichnisse“ (von denen eines sehr direkt auf den Aspekt „Prüft alles“ Bezug nimmt) oder auch einer der neueren Texte „Wenn Orte der Stille zur spirituellen Einöde werden“.
Und ich erkenne, der Geist spricht zu mir, ich muss mir nur Gelegenheiten schaffen, zuzuhören. Und anders als zu Zeiten des Alten Bundes gilt das heute für jeden Christenmenschen! Ich bin nur einer von sehr, sehr vielen zu denen auch du gehörst – meine Grundüberzeugung seit Beginn dieses Projektes, vielleicht auch schon sehr viel älter.
Und der Geist nutzt jede Gelegenheit, wirklich jede!
Während des diesjährigen Jakobswegs erhielt ich – sauber foliert, damit es hält – ein Gebet, das – so die Freundin – einfach so per Zufall verteilt wurde. Eine Zeile davon hat sich mir in Herz und Hirn gegraben:
„Wenn ich vom Reden ins Hören komme …“
Wer diese Seite verfolgt, mag nun denken: Aber der redet doch ständig, wann kommt der denn ins Hören? Doch ich schreibe hier auf, was ich im Geist (durch den Geist) höre. Ich sortiere die Gedanken – also die gehörten Worte – und schreibe sie auf, damit sie in der Welt bleiben und nicht wie Rauch im Wind davonziehen.
Es ist mir dabei bewusst, dass dies hier keine neue Lehre über Christus ist. Es ist das, was der Geist mir für mich zu verstehen gibt … plus hie und da etwas aus dem eigenen Geist heraus entwickelten Unsinn. Darum ist auch das, was du hier liest, nicht automatisch gut und zum Behalten; es gehört in die Kategorie „Prüft alles!“ Wenn du beim Lesen ins Hören kommst, wird dir der Geist offenbaren was für dich gut ist und was du behalten sollst. Denn – immer dran denken: Du bist ein Kind Gottes, darum spricht der Geist auch zu dir persönlich!
Werde still und höre zu! Lesen kann hier ein Anfang sein.
Noch ein Hinweis in eigener Sache: Die Gestaltung dieser Seite wird sich bedingt durch das Ende Bibellese-Projekts und Beginn des neuen Projektes (hab noch keinen Namen dafür) ändern. Auch die direkten Textinterpretationen werden aufgrund des sich ergebenden inspirativen Auswahlverfahrens persönlicher werden, aber das wurden sich in der Schlussphase des alten Projektes ja ohnehin schon.
Es wird also im Grunde wahrscheinlich zwei Blogs „Gott und ich“ geben, sofern der Geist diese nicht einfach zusammenführt. Sollte es zwei Blogs geben, wird dieser Text hier der erste des neuen Blogs werden.