„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ (Mt 7,1) – Ein konkretes Beispiel

In Zeiten knapper Kassen scheinen immer mehr Menschen zu der Überzeugung zu gelangen, dass der Staat zu viel für die sozial Schwachen in unserer Gesellschaft tut. Es herrscht scheinbar Konsens in der Überzeugung, dass diese Menschen einfach nicht genug tun, um selbst für sich sorgen zu können und daher an ihrer Lage selbst schuld seien. Anders ausgedrückt: Man urteilt: „Ihr seid einfach zu faul. Ihr müsst mehr tun!“

Ich halte das nicht nur für eine höchst bedenkliche, sondern im christlichen Sinne für eine ganz falsche Haltung, denn sie schließt von rein äußerlichen Beobachtungen auf den ganzen Menschen und kommt so zu einem vernichtenden Urteil.

Da wir hier nicht über Zahlen reden, sondern über Menschen, möchte ich einen Menschen als Beispiel anführen, nämlich mich.

Mein Vater war ein einfacher, bescheidener Mensch – ich hatte das an anderer Stelle bereits erwähnt. Er war bis zu seinem Tod ungelernter Arbeiter beim Tiefbau. Freunde, die im Rathaus arbeiteten, hatten aber bemerkt, dass er kreativ und überaus intelligent war, und schlugen ihm vor, sich dort zu bewerben. Zur zeitlichen Einordnung: Das war in den späten 50er und frühen 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. So kurz nach dem Krieg fehlte es überall noch an qualifiziertem Personal, deshalb waren auf allen Ebenen Quereinsteiger der Normalfall. Die Chancen auf eine gut bezahlte Stelle im Büro wären also – zumal mit Fürsprechern vor Ort – überaus gut gewesen. Mein Vater lehnte ab. Ich kann aus meiner Haltung gegenüber Chancen nur raten, was in ihm vorging: Er kam aus der untersten sozialen Schicht, das war seine Welt und er traute sich auch nicht viel mehr zu. Als ihm die Türen zu einer größeren Welt plötzlich offenstanden, reagierte er mit Angst, denn seine gedankliche Welt war zu klein, um sich das überhaupt nur vorstellen zu können. Ein hierzu passendes Sprichwort: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“

Warum denke ich, dass das sein Problem war?

Meine Zeit bot mir mehr Möglichkeiten, da der Besuch höherer Schulen nun kostenlos war. So wurden viele meiner Begabungen ganz automatisch gefördert – die Schulbildung gemäß der Begabung und nicht gemäß des Einkommens der Eltern gehörte, anders als in den 40er- und 50er-Jahren, nun zum allgemeinen Standard.

Sozial- und Bildungswissenschaftler stellen übrigens mit Besorgnis fest, dass wir uns aktuell in diesem Punkt wieder rückwärts bewegen. Das für Kinder in Deutschland erreichbare Bildungsniveau ist wieder zunehmend vom Einkommen der Eltern abhängig.

Dennoch fehlten mir äußere Anreize, mich aus meiner Bubble herauszuwagen. Und allen Unkenrufen zum Trotz: Es lag nicht an zu viel oder zu wenig staatlicher Unterstützung, es lag an der gefühlten Unerreichbarkeit und der damit unterbewusst selbst gesetzten Limitierung. Meine Welt war, den Bildungspfad betreffend, größer als die meiner Eltern und so ging ich diesen Weg bis zum Ende. Rechts und links dieses Weges war meine Welt aber identisch zu der meiner Eltern. Auch wenn ich einen höheren Bildungsabschluss erreichte, war ich nach wie vor in der Bubble meiner Eltern und meine alltäglichen Entscheidungen waren davon geprägt und in dieser Bubble gilt es als höchst risikoreich, aus ihr ausbrechen zu wollen.

Wir hören von den paar Ausnahmen, Spieler-Typen, die alles wagen und es tatsächlich schaffen. Wir schauen verächtlich auf die gebrochenen Typen, die es auch gewagt haben und dabei Schiffbruch erlitten, aus dem man auf dieser sozialen Ebene nur sehr schwer wieder aufsteht, eben weil es keine persönlichen Reserven gibt. Und jene, die ohne Gegenwehr in der unteren sozialen Bubble verbleiben, nehmen wir erst wahr, wenn etwas in ihrem Leben schiefläuft und sie plötzlich (als ein eine Nummer) in der Liste der staatlichen Leistungsempfänger auftauchen.

Chancen auszubrechen, boten sich mir freilich …

Beispiel: Als ich Mitte/Ende 20 war, lief im Fernsehen die neue Show „Nase vorn“ von und mit Frank Elsner – und die Show lief schleppend. Irgendwann hatte ich ein paar Ideen, wie man die Sendung aufpeppen könnte, schrieb sie auf und schickte sie ans ZDF, zu Händen Frank Elsner. Ich habe zu dieser Zeit öfter Ideen aufgeschrieben und sie in alle Herren Länder geschickt. Es bereitete mir Freude, auch wenn die Resonanz darauf normalerweise ausblieb. Hier lief das jedoch anders! Eines Tages, ich hatte diesen Brief ans ZDF schon längst wieder vergessen, klingelte das Telefon. Es war das Büro von Frank Elsner. Eine freundliche Dame erklärte mir, Frank Elsner hätte meine Vorschläge mit Interesse gelesen und würde mich gerne zu sich ins ZDF einladen, um mit ihm und seinem Team einen Tag lang zu „brainstormen“. Ich lehnte ab, weil mein Studium gerade nicht gut lief und zu diesem Zeitpunkt in einer sehr kritischen Phase war. Doch sie ließ nicht locker. Die Prüfungen würden ja nicht ewig dauern; man könnte das Treffen auch danach vereinbaren. Wieder lehnte ich ab. Ich wollte mich ganz aufs Studium konzentrieren (das zu diesem Zeitpunkt mein ganzes Leben ausfüllte), vor allem hatte ich aber nicht den Abenteuergeist, der solche Chancen erkennt und mit beiden Händen ergreift. Stattdessen hatte ich den Geist meines Vaters, der unaufhörlich sagte: Bleib in deiner Welt. Bleib auf dem aktuellen Weg und lass dich auf nichts ein, bei dem du – und sei es nur für einen Tag – aus deiner Bubble (damals nannte man das noch „Welt“) herausmusst.

Hätte ich zugegriffen, hätte ich geringstenfalls ein paar aufregende Tage gehabt, bestenfalls hätte Herr Elsner mich fürs Fernsehen entdeckt und ich würde heute in Mainz, Berlin, Köln oder München für ein höheres vierstelliges Monatsgehalt am Fernsehen von morgen mitgestalten. Immer wieder höre ich von heute Fernsehschaffenden, dass sie von Frank Elsner bei zufälligen Begegnungen oder anderen Anlässen entdeckt worden seien – die Wahrscheinlichkeit, dass es auch mich getroffen hätte, war also nicht Null!

Stattdessen fließen nun mein Wissen und meine Kreativität heute für ein niedriges vierstelliges Gehalt in die Gestaltung der Schule von morgen, ich bin IT-Administrator (Verwaltung und Unterricht) an einer privaten Schule (die ihrerseits mit ihren von außen vorgegebenen Limitationen zu kämpfen hat). Ein wichtiger Job, denn bei der Entwicklung von Bildungsangeboten geht es um die Zukunft des ganzen Landes! Und – verglichen mit den Möglichkeiten meiner Kindheit – lebe ich mit meinem objektiv sehr bescheidenen Gehalt heute im Luxus, auch wenn es jetzt schon sicher ist, dass mich dieses Gehalt nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben direkt in die Altersarmut befördern wird. Ich werde also einer jener Menschen sein, über den die Gesellschaft den Stab bricht und sagt: „Der hat einfach nicht genug gearbeitet. Der ist selbst schuld und soll den Mund halten.“

Bin ich verantwortlich, für die Situation, in der ich heute bin und in die ich in Zukunft geraten werde? Sicher! Habe ich mich in irgendeiner Weise schuldig gemacht? Hier scheiden sich die Geister. Die einen werden sagen: „Hättest du dich halt in der einen oder anderen Situation anders entschieden!“ Aber hätte ich mich überhaupt anders entscheiden können?

Eine Entscheidung ist abhängig von dem bis dahin zurückgelegten Weg, von den Möglichkeiten und der Vorstellungskraft, die die bis dahin gemachten Erfahrungen bieten. Hundertprozentig frei sind wir in unseren Entscheidungen nie. Jemand, der sei Leben lang nur kleine Schritte gemacht hat, wird diese Gangart nicht aus eigener Kraft ändern können. Und – für die Befürworter von Kürzungen in den Sozialleistungen des Staates: Ihn zu noch kleineren Schritten zu zwingen, wird höchstens dazu führen, dass er sich noch weniger zutraut.

Ich nehme für mich in Anspruch: Ich bin für meine Situation selbst verantwortlich, aber ich trage keine Schuld. Da aber in dieser Welt, der Wert und die Bedeutung eines Menschen, ja sogar die ihm zugestandene Freiheit an seinem Einkommen festgemacht wird, weiß ich nicht, wie ich reagieren würde, käme morgen das große Angebot aus der Privatwirtschaft für eine Admin- oder Support-Tätigkeit mit zwar weniger Bedeutung für die Zukunft aber einem dafür deutlich höheren Gehalt.

Dies ist nicht die Welt meines Gottes! Die Welt meines Gottes ist ein Ort, in welchem eine „unreine“ Frau unerlaubt und unerhört den Saum ihres Heilands berührt, dabei Heilung erfährt und von diesem Heiland für ihren Glauben gelobt wird (Mk 5, 25-34). Die Welt, in der ich lebe, ist ein Ort, in der all jene, die dieses Glück nicht hatten, mit Blick auf ihr eigenes Los feststellen, dass diese Frau der Heilung nicht wert war und sie unverdient empfangen – ja genau genommen ihnen, den verdienten Stützen der Gesellschaft, gestohlen – hat. Über verdient und unverdient kann man nur reden, wenn man Menschen zu Zahlen degradiert. Dann war diese Frau nämlich aufgrund ihrer Situation irgend eine Nummer am Rand der Gesellschaft und daher – wie imgrunde der ganze Rand – nicht in der Position Erwartungen haben zu dürfen oder gar Forderungen stellen zu können. Sie ist von Hilfeleistungen anderer abhängig und diese bestimmen daher (nehmen sich das Recht zu bestimmen), worauf sie Anspruch hat.

Als ich vor einigen Jahren Gott bat: „Lass mich dich spüren!“, da fragte er nicht: „Ja, und was hast du bisher getan, um dir das zu verdienen?“ Er zögerte nicht und nahm mich auf. Er gab mir vorbehaltlos seine ganze Liebe und seinen Segen und ich spüre seine Führung, die mich immer wieder ganz behutsam an die Grenzen meiner kleinen Welt und auch mal einen winzigen Schritt hinausführt. Paps versteht dieses vor einigen Jahrzehnten in Deutschland ausgegebene Motto „Fördern und Fordern“ offensichtlich anders als diese Welt. Er fördert zuerst und sagt dann: „So und jetzt lass uns doch mal gemeinsam schauen, was noch möglich ist.“ Und dann geht er diesen ganzen Weg mit mir, weil er weiß, dass das für mich unbekanntes Land ist, in dem ich mir aus eigener Kraft eben nichts zutraue. Und falls ich dann doch mal zurückschrecke, droht er nicht damit, im Gegenzug seine Liebe – anteilsmäßig oder ganz – zu streichen. Seine Leistungen sind darauf ausgerichtet, mich ein Leben lang zu begleiten und auch behutsam zu führen, wo es nötig ist.

Wo begleitet dieser Staat, diese Gesellschaft, Menschen, die Hilfe brauchen wirklich aufrichtig und ehrlich?

Auf meinem Weg durchs Leben, war auch ich einmal eine Zeit lang von Harz IV abhängig. Neben der finanziellen Hilfe bekam ich auch ein Fortbildungsangebot: An drei Vormittagen sollte ich in einem Kurs lernen, wie man Bewerbungen am PC schreibt. Der Tutor sah meine Unterlagen (abgebrochenes Informatikstudium, Erstes Staatsexamen Lehramt u.a. mit Nebenfach Deutsch und Ergänzungsfach Informatik) unterschrieb den entsprechenden Teilnahmewisch und sagte: „Gehen Sie heim! Ich kann Ihnen hier nichts beibringen, was Sie nicht schon wissen.“ Außerdem wollte er wissen, ob ich einen Führerschein habe, den ich natürlich nicht hatte. Grund: In Ettlingen hatte seine Einrichtung ebenfalls eine Fortbildungsstätte und dort hätte man mich mit diesen Voraussetzungen sofort eingestellt. Leider lag die Einrichtung dort ungünstig außerhalb und war mit dem ÖPNV nicht in annehmbarer Zeit zu erreichen.

Wir hatten damals Förderangebote für Leistungsempfänger, aber diese beschränkten sich auf weitestgehend Unqualifizierte. Ich hoffe, das hat sich bis heute entscheidend geändert. Ich fürchte allerdings, dass Menschen aus der unteren sozialen Schicht weiterhin vorwiegend als dumm und ungebildet eingestuft werden und so die Situation der meisten Leistungsempfänger durch das „staatliche Fördern“ nur zementiert wird.

Ich denke hier an eine andere Äußerung meines Heilands:

„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und siehe, in deinem Auge steckt ein Balken! Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!“ (Mt 7, 3-5)

Angewandt auf die Situation der Leistungsempfänger (und der Leistungszahler – also uns anderen): Wenn wir denn den Anspruch haben, Christen zu sein (manche schreiben sich das ja sogar groß in den Parteinamen), so wäre es unsere Aufgabe zunächst einmal zu schauen, wo wir mehr Anleitung geben, mehr Begleitung und mehr Förderung bieten können. Die Leistungen, die wir den Hilfeempfängern zahlen, orientieren sich am Existenzminimum (und nach aktuellen Gerichtsurteilen vielleicht sogar immer noch darunter). Da kann man nichts streichen, wenn man nicht die Würde des Menschen von seinem sozialen Stand abhängig macht. Außerdem ergaben neuere Studien, dass nur etwa 1,5 % der Leistungsempfänger nicht kooperativ sind. Was ist christlich daran, es allen 100 % schwerer zu machen, nur um diese 1,5 % zu bestrafen? Nochmal: Weitere Beschränkungen werden eher dazu führen, dass sich die auf Transferleistungen angewiesenen Menschen entsprechend der Reaktion der anderen auf ihre Situation noch weniger zutrauen und eher noch weniger wagen. Vielleicht werden sie notgedrungen irgendeinen Minijob annehmen und dort verharren. Ja, mit etwas Glück rutschen sie dann für ein paar Jahre, vielleicht sogar bis zur Rente aus der staatlichen Förderung. Für die einen Bereinigung der Statistik („erfolgreiche“ Arbeitsvermittlung) für die anderen Vergeudung eines Menschenlebens, denn dieser Mensch wird aufgrund äußerer Limitierungen niemals auf eigenen Beinen stehen. Der angedrohte „staatliche Liebesentzug“ wird ihn auf der untersten Ebene anketten – von Sozialleistungen über den Minijob zur Altersarmut. Ein vergeudetes Leben.

Wir vergeuden Leben, weil unsere Geldmittel beschränkt sind. Doch für Christen wird erst umgekehrt ein Schuh draus! Das Geld muss eingesetzt werden, um eben kein Leben zu vergeuden. Wir haben das gelesen, im Religionsunterricht und in Gottesdiensten vielfach gehört aber bis heute nicht verstanden (Lk 16, 1-15). Und Geld ist da – in diesem Land und auf diesem Planeten!

Beim Blick auf die immer weiter auseinander gehende soziale Schere stellen Menschen, die sich niemals auf der unteren Schneide befanden, fest, dass diese Menschen ja heute trotzdem mehr zum Leben hätten, als die Menschen vor 30, 50 oder 70 Jahren. Wieder werden Menschen zu Zahlen degradiert. Außerdem sollten wir uns niemals anmaßen über ein soziales Niveau zu urteilen, das wir selbst nie erfahren haben. Die Frage am Ende des Tages ist nicht, wie viel Geld ich absolut in der Tasche habe, die Frage ist, wie ich Teilhabe am heute üblichen Leben habe; eine Teilhabe, die wichtig ist, damit eben selbst gesetzte, die im Alltag erlebten Limitationen, einen Menschen eben nicht ein Leben lang leiten und oftmals auch aufhalten! Wenn wir Menschen zu Zahlen degradieren, vergeuden wir Leben!

Und genauso ist diese Welt – über alle sozialen und sonstigen Schichten hinweg: „Nach oben buckeln und nach unten treten!“ Und jeder ist darum bemüht, eine Position möglichst weit oben zu erlangen. Es geht um Gier und es geht um Macht! Das ist die Ursünde, die alle Menschen gleichermaßen leben! Menschen, die das Schicksal in eine untere Schicht geworfen hat, wollen um jeden Preis nach oben und sie wenden dabei die Strategien an, die sie „denen da oben“ abgeschaut haben. Wenn du oben bist, hören dich die Leute an. Wenn du unten bist, wird das, was du sagst als Lärm, unbedeutendes Gebrabbel und in Worte gekleideter Sozialneid wahrgenommen. Die Stimmen vom unten Rand der Gesellschaft, das, was sie uns wirklich sagen, hören wir nicht, weil wir das Urteil über sie schon längst gefällt haben.

Ich habe diesen unteren Rand der Gesellschaft erlebt und kann ihn immer noch riechen und schmecken. Er bleibt immer in meiner Nähe und wird mich zu gegebener Zeit wieder einholen, wenn Gott es bis dahin nicht anders entscheidet.

Würden wir das Problem „gerechte Teilhabe für alle“, das nicht ausschließlich ein finanzielles, sondern vor allem eins der Haltung dazu (der Mensch ohne Ansehen der Person) ist, ernst nehmen, ernsthaft angehen (und zwar mit dem Menschen im Mittelpunkt, nicht der Person!), würden wir feststellen, dass sich andere Probleme wie globale Fluchtbewegungen und vieles anderes quasi fast automatisch mit lösen würden, da sie alle aus der gleichen, falschen Haltung heraus entstehen, einer Haltung, die bestimmte Gruppen ihrer Stimme beraubt. Haltung ist aber zuerst ein gesellschaftliches Problem, etwas, das jeder zuerst mit sich selbst ausmachen und auch ändern muss.

Und ich denke jetzt auch an jene Protestbürger, die sich hier sicher angesprochen fühlen. Denen sage ich: Ihr wendet immer noch dieselben Strategien an! Ihr wollt bestimmte Gruppen der Gesellschaft ihrer Stimme berauben, damit ihr – so eure Vorstellung – besser gehört werdet. Das ist ein Irrweg. Ihr wollt einen Irrtum durch einen anderen ersetzen. Erkennt, dass dieses Land keine autarke Insel ist. Nicht die Globalisierung ist der Irrtum, dass dies ein einziger Planet ist, ist nun einmal fakt, die Gier, das Streben über den anderen stehen zu wollen, das ist der Irrtum!

Und wenn ihr sogar Christen seid, dann lasst euch endlich von dem Geist führen, an den ihr glaubt! Hört, was er euch zuruft!

Gott hat mich zur Stimme derer gemacht, die in dieser Welt keine Stimme haben!