Der ungeduldige Gott

Dies ist eine „Fleißaufgabe“ … 😉

Die ganze Woche freute ich mich schon auf diesen Freitag. Nach Ostern und den letzten Kapiteln des Lukas-Evangeliums, die ich mir für dieses Fest vorgenommen hatte, nachdem sich ein riesiges Zeitfenster vor mir auftat, gab es für die Seite „Mansio Christi“ nichts Dringendes mehr zu tun. Sie war inzwischen bereits bis einschließlich 15. Mai versorgt. Trotzdem hatte ich mir für heute vorgenommen, mich vielleicht doch mal wieder an ein oder zwei Kapitel aus dem 5. Buch Mose zu wagen. Ja, ich hatte mich wirklich darauf gefreut und schon das ist eine wirklich schöne Sache.

Als ich nun heute Morgen am Frühstückstisch saß, schossen mir plötzlich Gedanken zu Begriffen wie Liebe Gottes und eifersüchtiger Gott durch den Kopf. Nette Überraschung – ich find’s ja echt schön, wenn Paps so unverhofft reinschneit, aber ein bisschen zusammenhang- und planlos, wie mir erschien … auch wenn’s den Frühstückstisch ein bisschen heller machte.

Eine Stunde später lag ich auf der Couch, vertieft in die Kapitel 30 und 31 im 5. Buch Mose. Irgendwo mitten drin, ich weiß nicht mal mehr genau wo, schoss dieser Gedanke durch meinen Kopf: „Genau dahin gehört das, was du vorhin gedacht hast!“

Paps hatte mir die Antwort geliefert, ehe ich überhaupt die Frage kannte! Das ist einfach klasse. Es ist dieses „Hey! Ich bin da!!!“-Gefühl, diese so schöne, ständige, unaufgeforderte Erneuerung wichtiger Gewissheiten, die den Glauben zu viel mehr als einer Hoffnung machen. Ich wünsche diese Gewissheiten jedem, der in diesem Moment sucht oder gar zweifelt.

Anschließend, bei der dringend notwendigen Rückengymnastik, konnte ich mich kaum auf die Übungen konzentrieren. Immer wieder drängten mich neue Gedanken und Gefühle hierher an die Tastatur. Da hat sich jemand noch mehr auf die gemeinsame Zeit an diesem Freitag gefreut als ich und der war ziemlich ungeduldig… und auch das mag ich: Es gibt mir das Gefühl an der einzigen wirklich entscheidenden Stelle begehrt zu sein. Ein unverdientes Geschenk also, und wer wünscht sich das nicht?

Die schlechte Nachricht: Der heute entstandene Text wird hier erst am 16. Mai veröffentlicht. Aber so ist doch wenigstens die Vorfreude erheblich größer …