Johannes 15, 1-15 (25. April)

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ (Joh 15, 5)

Jesus erklärt die Beziehung Menschen/Christen, Jesus, Gott im Gleichnis vom Weinstock. In diesem Gleichnis ist er der Weinstock und wir, die Jünger, sind die Reben. Der Weinstock ist der Stamm der Pflanze mit den Wurzeln, er gibt und erhält den Reben, die an ihm sind das Leben. Natürlich bildet in der Natur der Weinstock selbst Reben, diese bilden aber von sich aus keine guten Früchte. Darum pfropft der Weingärtner/Winzer meist selbst eigene Reben auf den Weinstock, die bessere oder auch mehr Trauben hervorbringen. Gott ist in diesem Gleichnis der Weingärtner. Er verbindet uns mit Jesus, er pfropft uns auf den Weinstock.

Der Rest ist unmittelbar einsehbar. Solange die Rebe mit dem Weinstock verbunden ist, wird dieser sie mit Wasser und Nährstoffen versorgen, so dass sie Früchte entwickeln kann. Solange wir mit Jesus verbunden sind versorgt er uns mit Wasser, dem Wort Gottes und mit Nährstoffen damit wir kräftig werden oder bleiben, also mit Weisheit und Verständnis für das Wort um richtig handeln zu können.

Die Pflegemaßnahmen des Weingärtners zeigen, dass er das Pflänzchen nach dem Einpfropfen nicht sich selbst überlässt, sondern sich weiter darum kümmert, dass du immer mehr Frucht bringen kannst.

Es ist aber auch unmittelbar einsehbar, dass die Rebe vertrocknet und stirbt, wenn sie sich vom Weinstock löst. So sind auch wir getrennt von Jesus nur wie totes Holz. Da das Holz der Reben für nichts zu gebrauchen ist, werden die toten Stängel immer verbrannt. Das muss wohl nicht weiter erklärt werden.

Hier steht aber auch, dass Gott jene Reben, die keine Frucht bringen, wieder vom Weinstock wegnimmt und ebenfalls ins Feuer wirft. Heißt das, dass wir unsere Rettung verlieren können, wenn wir keine Frucht bringen? Prinzipiell ja, aber halt eben auch nicht. Ich versuche das nachfolgend mal aufzudröseln:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, warum du keine Frucht bringst.

Die erste ist, du warst nie wirklich mit dem Weinstock verbunden. Das sind jene Christen, die irgendwann mal getauft wurden, vielleicht auch noch an der Erstkommunion, Firmung oder Konfirmation teilgenommen haben (wegen der zu erwartenden Früchte von Onkels und Tanten), sich aber sonst nicht um Jesus und das Wort gekümmert haben. Diese bringen keine Frucht, weil sie tot waren und tot geblieben sind. Irgendwann fällt’s dem Weingärtner halt auf.

Oder aber du bist wirklich mit dem Weinstock verbunden. Das heißt, das Wort Gottes – Jesus – hat irgendwann mal dein Herz berührt und er versorgt dich mit seinem lebendigen Wasser. Warum passiert aber nichts? Vielleicht hast du dein Herz irgendwann später auch wieder verschlossen, du empfängst also das Wort, aber es kann keine Wirkung in dir entfalten. Theoretisch würde ich sagen: Pech gehabt! Das fällt dem Weingärtner irgendwann auf und dann bist du geliefert. Praktisch erkenne ich aber mich wieder in genau dieser Rebe und aus meinem Beispiel schließe ich, dass Gott nur Reben einpfropft, von denen er weiß, dass sie Frucht bringen werden. Manchmal dauert das einfach etwas länger. Unser Weingärtner hat dem normalen etwas voraus – er kannte das Ergebnis schon vor dem Anfang. Aus dieser Tatsache ist auch zu schließen, dass er die Früchte, die du bringen wirst in seinem Geist bereits gekeltert hat noch ehe du auch nur ein einziges grünes Blatt zeigst.

Wenn du dich also wirklich auf Gott einlässt – das ist keine Kopfentscheidung sondern eine Herzensangelegenheit! – dann hast du Gewissheit, dass Gott dich schon lange vor dieser Entscheidung in seinem Buch des Lebens stehen hatte, also um im Bild zu bleiben, dich schon lange vorher in den Weinstock eingepfropft hatte. Du kriegst das eben jetzt erst mit, und du wirst auch Frucht bringen, wenn es soweit ist – das kann sogar noch passieren, nachdem dein irdisches Leben schon lange zu Ende ist, denn ewiges Leben bei Gott heißt auch, dass du ewig mit dem Weinstock verbunden sein wirst, das ist nicht von deiner körperlichen Existenz abhängig.

Aber wenn du keine Frucht bringst bzw. nicht siehst, dass du welche bringst, ist es auf jeden Fall sinnvoll zu überprüfen, ob du wirklich mit dem Weinstock verbunden bist. Bewirkt es etwas in dir, wenn du das Wort empfängst (das Gefühl geliebt zu sein, den Wunsch etwas in deinem Leben zu ändern, den Wunsch, deine Beziehung zu Gott (weiter) zu intensivieren, …) oder geht es sprichwörtlich zum einen Ohr rein und zu anderen wieder raus?
Tust du das, was du für Gott tust, weil es dir ein Anliegen ist oder tust du es nur, weil alle es tun oder weil du denkst, dass man das von dir erwartet? Sich das regelmäßig zu fragen, macht auch für jene Sinn, die bereits Frucht bringen. Gott will, dass du Leben „in Fülle“ hast; Jesus will dich als Freund, nicht als Knecht!

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