Johannes 16, 16-33 (28. April)

Jesus kündigt den weiteren Weg, seinen Tod und die Auferstehung, an und wiederum verstehen die Jünger nicht. Den Jüngern dürfte absolut klar gewesen sein, wie ernst die Situation ist, denn niemals zuvor hat Jesus so offen und klar über die Zukunft gesprochen; dieser Wandel in der Ansprache ihres Meisters dürfte einen wesentlichen Beitrag zu deren Verwirrung geleistet haben – sie waren einfach überfordert.

Also geht Jesus ein letztes Mal auf die Kinderebene zurück und spricht in einem Gleichnis: Tod und Auferstehung, das ist wie ein Geburtsvorgang. Auch da herrschen unmittelbar vor der Geburt genau die Gefühle, die jetzt auch den Jüngern zu schaffen machen, doch nach der Geburt siegt die Freude über das neue Leben über die Angst.

Wenn dies alles in ein paar Tagen überstanden ist, wird die Freude unter den Jüngern Jesu überwältigend sein, sie werden keine Fragen mehr haben, weil ihnen zunächst er selbst als der Auferstandene und dann später der Geist alles über Plan und Wille Gottes offenbaren wird.

Und Jesus kündigt an, dass die Verbindung zwischen Jünger und Gott dann eine ganz andere sein wird. Bis jetzt brauchte das Volk Israel einen Hohepriester im Tempel (also in der Welt), der zwischen Volk und Gott vermittelte. Durch die Bitte des Priesters wurde Gott verherrlicht. Wenn Jesus beim Vater ist, werden die Jünger Jesu in seinem Namen bitten und Gott wird es geben. Jeder Jünger ist Priester, durch die Gesamtheit aller Jünger und durch das Leben jedes einzelnen wird zukünftig Gott verherrlicht. Die Gnade und die Herrlichkeit Gottes ist nicht mehr an ein Gebäude aus Stein gebunden, sondern strahlt durch jeden Gläubigen über die ganze Welt. Gott liebt die, die Jesus lieben und glauben, dass er von Gott kam.

„Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.“ (Joh 16, 28)

Diese Aussage gefällt den Jüngern und sie loben Jesus, weil er nun Klartext redet, so dass sie endlich verstehen und glauben können. Jesus warnt sie sofort vor dem sich hier zeigenden Hochmut. In Kürze werden sie in Angst davonlaufen und ihn im Stich lassen. Der Vater wird aber bei ihm bleiben, das soll ihnen Trost sein – auch an diesem Punkt ist es Jesus noch wichtig, dass seine Jünger frei sind und bleiben, hier frei von Selbstvorwürfen. Und wenn sie in der Zukunft von dieser Welt, die ihn nicht erkannt hat, bedroht werden, sollen sie sich daran erinnern, dass er in diesen Tagen über die Welt gesiegt hat. Die Welt hat daher keine Macht mehr über sie. Die Erzählungen der Apostelgeschichte bestätigen diese Ankündigung: Die Welt hat keine Macht über die Jünger Jesu. Keine Bedrohung, keine Verletzung kann sie davon abhalten, das Evangelium zu verkünden.

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