Segen durch Evangelisation – 1. Thessalonicher (6. – 15. November)

Natürlich bedeutet Missionierung, also die Erkenntnis über den Plan Gottes und sein Evangelium für die Menschen, zunächst einmal Segen für die Missionierten. Praktisch alle Menschen suchen einen Sinn in ihrem Leben, einen Grund für ihre Existenz, ein mögliches Ziel, das über diese momentane Existenz hinausreicht. Heute einfach so ins Leben geworfen und morgen wieder weg, das können Menschen seit Menschengedenken nicht akzeptieren. Schon lange bevor der Mensch eine strukturierte Sprache entwickelt hatte, begrub er seine verstorbenen Angehörigen sorgfältig; die Verbindung der Menschen zueinander reichte schon zu dieser Zeit über die biologische Lebensspanne hinaus. Warum aber sollte das so sein, wenn danach nichts mehr kommt? Die Menschen jener Zeit waren Nomaden, die Wahrscheinlichkeit, dass die Gräber der Verstorbenen danach noch einmal aufgesucht wurden, gingen mittel- bis langfristig gegen Null. Einem geliebten Menschen eine letzte, ehrenvolle Ruhestätte zu organisieren, macht nur dann einen Sinn, wenn irgendwo im Unterbewusstsein der Gedanke – vielleicht auch nur der geheime Wunsch – schlummert, dass da noch etwas nach dem Tod kommt, dass der Weg mit dem Tod noch nicht zu Ende ist.

Mit Entwicklung der Sprache entwickelten sich daher auch bald Religionen. Aus dem tiefen Empfinden wurden spirituelle Konzepte, die Suche nach dem Sinn in die Hand höherer Mächte gelegt. Logisch, nur ein Wesen, das dem Tod nicht unterworfen, also ewig ist, kann dem Leben der Sterblichen einen Sinn über die biologische Existenz hinaus geben.

Dieses Wesen ist Jahwe!

Sein Angebot an die Menschen ist nicht auf eine bestimmte Kultur oder eine bestimmte Region abgestimmt, auch wenn es seine Anfänge im Nahen Osten nahm. Das Angebot, das Jahwe seinen Kindern macht, richtet sich an das Individuum und macht den Einzelnen zum Teil eines lebendigen Größeren, eines Ewigen, der da ist. Die Kinder dieses Gottes sind keine Spielfiguren und auch keine leibeigenen Untertanen. Dieser Gott wirbt um die Gunst und die Liebe seiner Kinder, ganz egal welcher sozialen Schicht oder welchem kulturellen Kreis sie angehören, er geht mit ihnen, sammelt sie ein, bearbeitet und überzeugt sie ein Menschenleben lang. In einem letzten großen Akt opferte er den Messias (im Grunde sich selbst), weckte ihn anschließend wieder von den Toten auf und ließ ihn unter den Augen seiner Jünger in den Himmel auffahren – nur damit die Menschen sehen können, dass sein Plan für uns weit über diese biologische Existenz hinausreicht. Und alles, was er dafür von uns fordert, ist dass wir uns für den Empfang dieses Geschenkes vorbereiten, indem wir nach Vorbild und Gebot dieses Messias leben. Und obwohl – wir sehen es doch aktuell nur zu deutlich – das Leben nach diesem Vorbild auch für die bloße weitere biologische Existenz der Art „Mensch" unverzichtbar ist, sagt er uns auf dem ganzen Weg seine Unterstützung und seinen Beistand und seine Hilfe durch seinen Geist (also seine Anwesenheit in uns) zu, wenn es uns wirklich ernst ist.

Davon hatten Paulus und sein Team kurz zuvor den Tessalonichern erzählt, hatten ihnen vorgelebt, wie schon allein dieser Glaube auf das verheißene Ziel das Leben im Hier und Jetzt grundlegend ändert, wie dieser "Ich-bin-da”-Gott formend und motivierend auf den Einzelnen und auf die Gruppe einwirkt. Wenn du den Heiligen Geist in dein Leben einlässt, dann empfängst du ein neues Leben, ein Leben, das dich heute bereits erfüllt und das keine biologischen Grenzen mehr kennt, weil es ein ewiges, vom ewigen Gott gegebenes Leben ist, das diesen Körper nur eine bestimmte Zeit bewohnt um zu lernen und zu wachsen und dann heimgeht.

Die Tessalonicher waren offensichtlich Feuer und Flamme für diese frohe Botschaft – für sie war es die endgültige Antwort auf die Frage, die so alt ist wie die Menschheit selbst: Was ist der Sinn (des Lebens)?

Diese Veränderung zu erleben begeisterte das „Team Pauls”, hier wuchs aus dem Nichts und dem Evangelium Gemeinde, eine Gemeinde, die Wellen schlug. Als das Team dann weiterzog wurden sie in den anderen Städten offensichtlich bombardiert mit Fragen zur jungen Gemeinde in Tessalonich, die sich doch so grundlegend geändert haben sollte. Anders als früher rühmte man ihre Freundlichkeit, ihre Hilfsbereitschaft, ihr Mitgefühl – all die Werte, die auf der Checkliste Christi stehen. Paulus fühlte sich selbst gesegnet durch diese Entwicklung, die Gott ihn da hatte auslösen und erleben lassen. In jeder Stadt, in die er kam, fühlte er sich aufs Neue mit den Tessalonichern verbunden und natürlich dankte er Gott für diesen erlebten Segen.

Nachdem mehrere Versuche zu dieser Gemeinde zurückzukehren, um sich mit ihnen gemeinsam über ihre Fortschritte zu freuen und sie auf ihrem Weg weiter zu stärken, gescheitert waren, entschloss er sich, zumindest Timotheus zurückzuschicken, nachdem er von vielleicht ernsten Schwierigkeiten hörte, in die seine geliebten Glaubens-Kinder geraten sein könnten. Und er erfährt weiteren Segen, denn Timotheus berichtet bei seiner Rückkehr, dass die Gemeinde diese Prüfung durch die Welt bestanden hat!

Der Heilige Geist ist stark in dieser Gemeinde und diese Gemeinde ist stark im Heiligen Geist!

So versichert Paulus die Gemeinde durch diesen Brief einfach nur seiner tiefen Verbundenheit und ermuntert und ermutigt sie dazu, weiter auf diesem Weg voranzuschreiten.

Wir erkennen also, es steckt Segen für alle Beteiligten in der Verkündigung des Evangeliums und in der beispielhaften Vorbildfunktion eines nach dem Gebot Christi geführten Lebens. Wer nach dem Vorbild Christi ohne Hintergedanken (Stichwort „Werkegerechtigkeit”) gibt, der empfängt auch in der Art, in der er gegeben hat.

Außerdem: Nutze jeden Anlass Freude zu teilen! Lob ist mindestens genauso wichtig wie berechtigte und notwendige Kritik.

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