Galater 6 (28.+29. August)

„Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins.“ (1 Joh 5,7)

Im letzten Abschnitt des Briefes vor den Grüßen ermahnt Paulus die Galater, sich nicht als Richter aufzuspielen sondern Menschen, die in ihrer Nachfolge Jesu versagt, also gesündigt haben mit Sanftmut wieder auf den rechten Weg zurück zu führen. Auch wenn er das nicht explizit erwähnt, setzt eine solche Vorgehensweise natürlich Vertrauen und Mut der „schwarzen Schäflein“ voraus. Eine Beichte in diesem Kontext ist daher niemals als reines Schuldbekenntnis mit anschließender Ableistung einer Bußübung zu sehen, es ist immer auch ein Ruf nach Hilfe. Hier liegt bis heute auf beiden Seiten einiges im Argen, vor allem, weil ja jeder von uns auf beiden Seiten des Platzes spielt ... 

Gleichzeitig warnt er sie gegenüber den Versuchungen wachsam zu sein. Ihre Lehrer sollen sie materiell unterstützen – hier wird wohl Anschluss an die alten Regelungen genommen: Auch die Priester im Tempel Jerusalems wurden von den Gläubigen versorgt. Ein Teil der Opfer war immer für sie bestimmt. Und das macht ja auch Sinn, Lehrer kümmern sich um das geistliche Leben ihrer „Schäfchen“, da bleibt nicht genug Zeit, sich um das eigene „körperliche“ Leben zu kümmern. „Einer trage des anderen Last“ – nicht nur in der Hinwendung/Umkehr zu Gott, wo nötig auch im ganz normalen Alltag. Kurzum: Sie sollen aufeinander aufpassen. Er warnt nochmal eindringlich davor, den Verlockungen des Fleisches nachzugeben – die Früchte des Fleisches sind der Tod, die Früchte des Geistes ewiges Leben.

Paulus schließt den Brief eigenhändig. Er hat, wie er schreibt, mit großen Buchstaben geschrieben und schmunzelt darüber – Folgen seiner zahlreichen Verletzungen? Nachlassende Sehkraft? Er will die Galater wohl darauf aufmerksam machen, wie sehr sie ihm am Herzen liegen – so sehr, dass er diesen Brief unbedingt selber schreiben wollten; manchmal hat er die Briefe ja auch nur diktiert. Er fasst seinen Brief zusammen: Die Beschnittenen würden sie nur zur Beschneidung drängen, damit sie nicht um des Kreuzes willen verfolgt würden (Joh 15,22). Sie selbst hielten sich nicht an das Gesetz, aber sie wollten sich vor den Menschen und vor Gott rühmen, weitere Seelen zum Gesetz bekehrt zu haben. Er, Paulus, dagegen rühme sich nicht seiner Taten sondern nur des Kreuzes Christi. Durch dieses Kreuz, das die Welt verachte, seien sie alle erlöst worden. In Jesus Christus gebe es weder Beschnittene noch Unbeschnittene, nur noch die Gläubigen der neuen Schöpfung, die in ihm und durch ihn begonnen hat.

„Denn durch das Vergehen des einen [Adam] wurde die gesamte Menschheit dem Tod ausgeliefert; durch Jesus Christus aber, diesen einen Menschen, haben alle in überreichem Maß Gottes Barmherzigkeit und Liebe erfahren.“ (Röm 5,15)

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