Psalm 40 (23. Juni)

„Da sprach ich: Siehe, ich komme, in der Buchrolle steht von mir geschrieben; deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen.“ (Ps 40,8+9 - dieses Mal Schlachterübersetzung, weil die HFA-Version bei diesem Psalm einfach mutlos und schwach ist)

Wieder ein Psalm mit prophetischen Elementen wie die Verse 8 – 12 belegen. Natürlich spricht David von sich selbst, denn er war ja der angekündigte König, der zu seiner Zeit das Volk Gottes rettete und zu einer Nation formte. In David (er)findet sich auch das weltliche Israel, der Stern seines Hauses schmückt bis heute die Flagge des Landes. Hier wird die Zusage Gottes an Abraham erstmals für die Welt sichtbar. Das Reich Gottes kommt in Israel zur Welt.

Einschub: Bibelkenner werden hier einwerfen, dass Saul der erste König von Israel war und David der zweite. Das ist richtig. Saul war aber in entscheidenden Momenten seinem Gott untreu, was dazu führte, dass dieser ihm den Segen wieder entzog und ihm durch Samuel ankündigte, dass er nicht König bleiben werde. So richtig ging es mit Israel also erst unter König David los.

In die Welt kommt das Reich Gottes aber erst durch Jesus und der ist auch in der Buchrolle angekündigt, von der David hier spricht; David kündigt also mit denselben Worten auch das Kommen des Messias an. Doch während David – ganz Mensch – mit allen menschlichen Schwächen per Du war, trägt Jesus – wahrer Mensch und wahrer Gott – tatsächlich das Gesetz in seinem Herzen und verkündet die frohe Botschaft (die, auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen vom Gesetz befreit, weil sie in der Heiligen Familie der Kirche einen viel stärkeren Bund mit Gott aufweist als es ein Gesetz bieten kann) aller Welt.

Die aufgeblasenen Schwätzer und Lügner (Vers 5) sind durch die frohe Botschaft entlarvt. Sie sind nicht verschwunden! Aber wer auf Jesus hört, genauer, wer ihm zuhört, der wird von ihrem selbstsüchtigen Geplapper und Eifern, der wird von diesen modernen, selbsternannten Heilsbringern abgestoßen. Wer Jesus zuhört, der kennt das Reich Gottes und auch wenn es nicht von Menschen auf dieser Welt errichtet werden kann wird er Wege nicht mitgehen, die in die entgegengesetzte Richtung führen.

Das Reich Gottes: Ein Reich, das keine Nationen und Grenzen mehr kennt nur noch das Land der Heiligen Familie; ein Reich, das keine Führer mehr braucht, weil es Gott hat; ein Reich in dem es keine Geheimnisse mehr gibt und darum auch kein Misstrauen und keine Spionage mehr braucht, weil alles, was aus der Wahrheit kommt offen ist und alles andere nicht mehr ist; ein Reich in dem es keinen Hunger, keine Krankheit, keine (seelische) Finsternis und keinen Tod mehr gibt, weil Christus das Brot, das Licht und das Leben in seiner Mitte ist; ein Reich in dem es deshalb auch keine Religionen mehr braucht: Wer das Licht hat, glaubt an das Licht! Ein Reich in dem es deshalb auch keinen Krieg mehr gibt, denn alle leben unter dem Frieden, den Jesus uns gibt. Das Reich Gottes ist ein Reich ohne Egoismus und Neid, weil es einfach keinen Grund mehr dafür gibt. Das Reich Gottes ist das Reich der Heiligen Familie, weil alle Menschen mit ihrem Gott und ältesten Bruder in einem Geist in Eintracht und Einheit zusammenleben.

Dieses Reich kann nicht von Menschen auf dieser Welt errichtet werden, aber Jesus ermutigt uns es anzustreben und er verspricht uns, dass wir ihm unter seiner Führung beliebig nahe kommen können, wenn er sagt: „Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen! Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe.“ (Joh 14, 11+12)

Wer das Reich Gottes in seinem Herzen kennt und dort erfahren hat, der kann den Schwätzern und Lügnern nicht nachfolgen, egal, wie verlockend ihre einfachen Antworten klingen, denn sie brächten ihn vom eigenen Weg ab. Und wer Jesus kennt, kennt den eigenen Weg.

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