Psalm 39 (22. Juni)

Das in Psalm 38 beschriebene Leiden dauerte wohl an und es wurde immer leiser um David. Schließlich redete er nicht einmal mehr mit Gott, wie es die ersten Zeilen dieses Psalms vermuten lassen. David gab auf.

Aber Gott gibt nicht auf.

Er spricht offensichtlich auch in dieser Zeit der Stille mit David und seine Seele hört zu. Und schließlich platzt es aus ihm heraus und er fängt wieder an, mit diesem Gott zu reden. Er erkennt, wie vergänglich dieses Leben ist und er erkennt, wie leer es ohne Gott ist. Also fleht er zum Herrn, vermutlich das einzige was er in dieser Situation noch tun konnte. Er bittet ihn, ihn nicht einfach aus dieser Welt raus zu radieren, sondern sich ihm wieder zuzuneigen, sein Leben wieder mit seiner Gnade aufzufüllen. Er bittet Gott darum sein Dahinsiechen wieder in echtes Leben umzuwandeln. David ist ein Mensch und er bittet Gott wie ein Mensch.  

Gott hat uns durch Christus Leben zugesagt, das weit wertvoller ist als dieses irdische. Nichtsdestotrotz kann es nicht Gottes Wille sein, dass wir uns durch dieses irdische quälen, bis es endlich zu Ende geht. Wenn die Last so groß wird, dass du keine Worte mehr dafür hast, möge der Geist dir diese geben. Wenn du nicht mal mehr beten kannst, dann bete der Geist in dir.

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