Etwas ganz Neues beginnt! – Jesaja 48 (22. + 23. Mai)

„Hört dies, Haus Jakob, / die sich nach dem Namen Israels nennen / und aus den Wassern Judas hervorgegangen sind, die schwören beim Namen des HERRN / und den Gott Israels bekennen, / aber nicht in Wahrheit und Gerechtigkeit!“ (Jes 48, 1)

Wieder beklagt Gott die Blindheit und Uneinsichtigkeit seines Volks durch den Mund des Propheten. Immer wieder habe er ihnen durch Prophezeiungen gezeigt, dass er Gott sei, dem die ganze Welt gehorche, doch sie hätten es nicht verstanden, sondern wären weiterhin ihren Götzen nachgelaufen.

Das alles hat Gott nicht überrascht; er kennt seine Leute. Doch nun werde er ihnen etwas völlig Neues verkünden. Er, Gott hat bereits einen Richter über die Unterdrücker bestimmt.

„Ich, ich habe gesprochen und ich habe ihn auch berufen, / ich habe ihn kommen lassen / und er wird seinen Weg erfolgreich beenden. Kommt her zu mir und hört dies: / Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; / seit das alles geschieht, bin ich dabei. / Und jetzt hat GOTT, der Herr, mich und seinen Geist gesandt.“ (Jes 48, 15-16)

Hier ist von Kyros die Rede, der die Israeliten aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehren und den Tempel wieder errichten lässt. Gott sinniert bei dieser Gelegenheit auch darüber, wie strahlend sein Volk jetzt bereits dastehen könnte, wenn es von Anfang an immer auf seinen Rat und Weisung gehört hätte.

In jedem Satz, in jeder Formulierung können wir aber auch hören, wie Gott in die nächste, die letzte Phase des alttestamentlichen Israels bis in die heutige Zeit und die Zukunft, dem Erstehen des himmlischen Volkes Gottes und des himmlischen Israels hineinruft.

Dann werden in dieser Prophezeiung aus jenen, „die sich nach dem Namen Israels nennen“, die heutigen Namenschristen, die außer den Zeremonien aus der Kindheit nichts aus dem Auftrag Christi in ihrem Geist, geschweige denn in ihren Herzen behalten haben – die sich eben Christen nennen, ohne Christus nachzufolgen. Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Wir alle verirren uns im Laufe unseres Lebens einmal und kommen vom Weg ab. Genau davon redet Gott hier, genau das zeigt uns auch die Geschichte des alttestamentlichen Israels – quasi als historischen Spiegel, der uns vor die Augen gehalten wird, dass wir erkennen.

Doch es gibt natürlich auch Menschen, die Gott nicht nur von Zeit zu Zeit aus dem Blick verlieren, sondern die ihn gar nicht kennen. Das sind die reinen Namenschristen, aber auch Menschen, die in dieser Welt überhaupt keine Berührung mit diesem Gott haben und ihn für ein Hirngespinst oder eine Massenhysterie halten. Diese Gruppe wird in der Prophezeiung von den Babyloniern und den Chaldäern verkörpert.

In all die Geschehnisse, die Gott hier dem alttestamentlichen Israel ankündigt ist sein Plan für die Rettung seiner Leute im zukünftigen himmlischen Israel hineingewoben. Gott führt uns hier vor Augen: Genau wie damals, wird unsere Rettung, die Rettung der Gefolgsleute Christi nicht deren Verdienst, sondern seine Entscheidung sein. Der den er liebt hat er mit seinem Geist ausgesandt sowohl Retter für die einen als auch Richter für die anderen zu sein (Verse 14 und 16).

Allen, die (auf) Gott hören ist sofort klar: Hiermit kann nur Christus gemeint sein!

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