In der Sünde bist du immer allein – Matthäus 27, 1 – 10 (31. März)

Reden wir ein letztes Mal von Judas Ischariot. Das ist ganz offensichtlich nicht so gelaufen, wie er sich das vorgestellt hat. Er bringt das Blutgeld zurück und bekennt seine Sünde vor dem Hohen Rat. Doch die haben ihr Ziel erreicht und sind an einem Büßer nicht interessiert. Von jeglicher Vergebung abgeschnitten, begeht Judas die schlimmste Sünde und nimmt sich selbst das Leben, nachdem er das Geld in den Tempel geworfen hat; jenen Tempel, den Jesus einst in Wut und Enttäuschung ein Kaufhaus schalt und der jetzt sogar zum Zentrum eines Mord-Komplottes abgestiegen war.

Der Hohe Rat will das Blutgeld aber auch nicht haben und kauft davon einen Acker, auf dem man zukünftig die Fremden bestatten möchte. Ohne es zu wissen, erfüllen die Herren so eine Prophezeiung.

Ist uns eigentlich klar, dass wir keinen Deut besser sind als Judas? Dass wir leben, dass wir gar ein ewiges Leben mit Gott haben, erfüllt sich in den folgenden Stunden und Tagen, eingeleitet – wie könnte es anders sein – durch das endgültige Versagen menschlicher Moral, ein Versagen, das sich seither praktisch täglich vielfach wiederholt hat und auch weiterhin täglich wiederholen wird.

Ist uns eigentlich klar, dass uns kein Mensch unser Versagen verzeihen könnte, wenn Gott nicht mit dem Vergeben des Unverzeihlichen und aller Schuld darunter angefangen hätte?

Judas ist kein Lügner; er ist ein aufrichtiger Mann, der nach seiner Überzeugung nur das Beste gewollt hat. Nach SEINER Überzeugung! Genau an dieser Stelle beginnt das Verhängnis für jeden seit Judas, eigentlich schon seit Petrus und seinem Leugnen, genau genommen seit Adam.

„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ (Jes 55, 8-9)

Es ist die fehlende Demut vor der Größe des Planes unseres Gottes, es sind Stolz und Eigensinn, mit denen wir uns über Gott erheben und unsere eigenen Wege ins Verderben gehen; es sind Bequemlichkeit und Furcht, die uns einmal eingeschlagene, falsche Wege beibehalten lassen, bis wir an den Punkt kommen, wo es kein Zurück mehr gibt. Dann, wenn wir nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera haben, stehen wir allein da, ohne Gott, den wir schon lange vorher zurückgelassen haben, nur mit der Verantwortung für die Schuld, die uns dann erdrückt.

Judas hat dann den Strick gewählt. Ich wünsche uns in vergleichbarer Situation die Weisheit und Erkenntnis, dass es nie zu spät ist zu Christus umzukehren. Ja, vielleicht bleibt uns dann tatsächlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, doch immerhin werden wir in dieser Situation nicht allein sein, allein, wie Judas es war.

Matthäus 27, 1 – 10 >>

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