Psalm 27 (7. Juni)

„Ich erinnere mich, dass du gesagt hast: »Sucht meine Nähe!«“ (Ps 27,8)

Da muss wieder ein Krieg aufgezogen sein! David vertraut im Angesicht der Feinde auf die sichere Burg, die sein Gott für ihn ist. Im drohenden Tumult sehnt er sich nach der Stille im Tempel seines Herrn. Solange er lebt, will er dort bleiben.

David ist in diesem Punkt zu bescheiden! Gott sichert uns zu, dass wir in Ewigkeit in seiner Nähe sein werden, nicht nur für die Dauer dieses „Aufenthalts in der Fremde“, in der wir die Sehnsucht nach ihm körperlich spüren (Ps 25,1). Aber David ist auch noch ein Kind des Gesetzes und nicht der Gnade; außerdem war es Davids größter Wunsch, diesen Tempel für seinen Gott erst noch zu bauen, doch aufgrund seiner „Jugendsünden“ blieb ihm dies verwehrt. Erst sein Sohn Salomo durfte den Tempel für Gott bauen.

„Sucht meine Nähe!“ – Diese Aufforderung Gottes bleibt aber auch für uns aktuell, auch wenn Gott jetzt nicht mehr in einem Symbol aus Stein wohnt, sondern jeder einzelne von uns diesen Tempel Gottes bildet. Wer heute die Nähe Gottes sucht, der findet sie tief in sich drin. „Ich bin der ich bin“ (da) – zu keiner Zeit war diese Zusage aktueller als heute, nachdem Jesus die Trennung zwischen Gott und den Menschen wieder aufgehoben hat. Wir brauchen keine Wolken, Feuersäulen und auch kein Gebäude aus Stein und Gold mehr, um Gott nahe zu sein. Wir brauchen uns nur noch innerlich (zu ihm) umzudrehen.

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