Apostelgeschichte 19, 23-41 (27. Februar)

Konkurrenz belebt nicht immer das Geschäft. Der Silberschmied Demetrius beobachtet mit Sorge, wie immer mehr dem alten Diana-Kult, der die Stammreligion in der Region Asia ist, den Rücken kehren und sich zu Christus bekennen. Da Christen keine Statuen, Münzen oder Amulette anbeten (ist da grade jemand unter den Lesern zusammengezuckt?) verdirbt ihm dieser neue Glaube das Geschäft. Also gründet er den vermutlich ersten Lobby-Verein der Geschichte gegen die Christenheit und bewirkt einen Aufruhr gegen Paulus und seine Leute.

Ohne genau zu wissen worum es eigentlich geht, werden Gajus und Aristarchus, Reisegefährten des Paulus, ergriffen und vor ein Lynch-Gericht im Theater der Stadt gestellt. Paulus möchte sofort die Sache richtigstellen, wird von seinen Freunden aber zurückgehalten. Ein weiser Rat: Der Mob tobt und wäre im Moment den Argumenten des vermeintlichen Feindes nicht zugänglich – mal ganz abgesehen, dass sich Blutdruck und Erregung des Paulus auch deutlich oberhalb der Norm befunden haben dürften. Der Versuch einer Diskussion hätte in einer Katastrophe enden können.

Nachdem sich alle Anwesenden im Theater heißer geschrien haben, beruhigt der Stadtschreiber die Menge, indem er ihnen zunächst sagt, was sie hören möchten und ihnen dann erklärt, dass die gegen Paulus und die Christen vorgebrachten Vorwürfe nachweislich unbegründet seien. Wenn es doch einen Grund gäbe, so sei der vor ein ordentliches Gericht zu bringen, alles andere sei schließlich selbst gegen das Gesetz. Danach verläuft sich die Menge und die Sache ist aus der Welt.

Was will uns der Heilige Geist mit dieser Geschichte zeigen?

Christen werden immer Anfeindungen und Verleumdungen ausgesetzt sein; irgendjemand fühlt sich durch die Frohe Botschaft – genauer, durch das, was sie mit den Menschen macht, die sie annehmen – auf den Schlips getreten oder gar ernsthaft angegriffen. Auch wenn wir zur Offenheit und Verkündigung der Wahrheit aufgerufen sind, kann es in solchen Situationen auch klug sein, erst mal die Füße still zu halten und zu warten, ob nicht letzten Endes doch die Vernunft gewinnt. Christus hat Freunde in Menschen, die (noch) gar nicht wissen, dass sie Freunde von ihm sind.

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