Apostelgeschichte 21, 18-25 (4. März)

In Jerusalem ist man dankbar für die erfolgreiche Arbeit des ersten Außenministers der Christenheit, aber auch besorgt. Konservative Kreise des Judentums würden Paulus vorwerfen, er würde Juden dazu verführen, sich nicht mehr an den Bund zu halten, den Gott einst über Moses mit ihnen geschlossen hatte.

Der Vorwurf dieser Kreise war natürlich nicht unbegründet, denn wenn jemand verkündet, dass Gott über seinen eigenen Sohn mit den Menschen einen neuen, einen ewigen Bund geschlossen hat, so verkündet er ja, dass der alte nicht ewig war und durch den neuen abgelöst wurde. Natürlich hat Paulus niemanden aufgefordert, die Gesetze nicht mehr einzuhalten oder gar männliche jüdische Nachkommen nicht mehr beschneiden zu lassen, aber wenn heidnische Christen das Heil ohne all dies versprochen wurde, dann sind diese Regeln doch offensichtlich nicht (mehr) zwingend.

An diesem Punkt rächt sich, dass die Apostel um des Friedens mit den Juden willen Kompromisse eingegangen waren und ein „Sowohl als Auch“ gelten ließen. Im Plan Gottes gibt es keine Judenchristen und Heidenchristen, es gibt Juden und Christen. Die Juden sind sein von ihm auserwähltes Volk, die seiner Schöpfung den Messias hervorgebracht haben – ohne Volk Gottes keine Rettung! Er liebt sie und wird sie am Ende der Zeit, wenn sie dann endlich auch diesen Messias erkennen werden zu sich nehmen. Die Christen sind seine Kinder. Er liebt sie wie seinen eingeborenen Sohn und er hat sie über diesen von der Welt freigekauft, damit sie auf ewig bei ihm sein können. Wer diesem neuen Bund angehört, der ist nicht mehr im alten Bund gefangen. Sobald du als Jude Christus als deinen Retter erkannt hast, bist du aus dem „Bund des Todes“ (2. Kor 3, 7-11) befreit. Heiden, die vor Christus ohnehin verdammt waren und darum nichts zu verlieren hatten, hatten es da natürlich einfacher. Beide aber, Juden und Christen, sind von Gott geliebt und in Gott geheiligt, doch man kann nicht beides sein – das eine schließt das andere aus. Wer versucht beides zu sein, der wird am Ende nichts sein.

Paulus hatte durch konsequente Umsetzung der Schlussfolgerungen aus dem Evangelium dies für alle sichtbar gemacht, die sehen wollten und sollte nun von seinen Volksgenossen die Quittung dafür bekommen, genau wie sein Lehrmeister.

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