Apostelgeschichte 27 (19. – 21. März)

Paulus soll nun, eskortiert von einem römischen Hauptmann namens Julius und einigen Soldaten per Schiff nach Rom gebracht werden. Von Lukas, der wieder mit von der Partie ist, wird die genaue Reiseroute auf dem Mittelmeer beschrieben.

Wieder steht Paulus in engem Kontakt mit dem Herrn, der ihn in Lasäa warnt, dass Schiff und Besatzung auf der weiteren Fahrt in schwere See geraten werden. Paulus gibt die Warnung an den Hauptmann weiter. Es ist zwar schon Ende Oktober, die Zeit, wenn Stürme auf dem Mittelmeer üblich sind und größere Fahrten übers offene Meer deshalb generell unterlassen werden, aber der Kapitän dieses Schiffes ignoriert die Warnung, denn der Wind weht im Moment sanft aus einer günstigen Richtung.

Er hat sich getäuscht. Das Schiff gerät in so große Not, dass die Besatzung anfängt die Handelsgüter und einen Tag später sogar die Gerätschaften des Schiffes über Bord zu werfen. Doch nichts hilft. Schließlich gibt man das Schiff auf und lässt sich vom Wind treiben in der sicheren Gewissheit an irgendwelchen Klippen zu zerschellen.

Doch wieder redet der Herr mit Paulus und verspricht ihm, dass alle gerettet werden, wenn sie bei Paulus auf dem Schiff bleiben. Gott schenkt dem Paulus alle Seelen an Board. Das Schiff allerdings wird zerstört werden. Auch dies gibt Paulus an den Hauptmann, die Besatzung und die übrigen Passagiere weiter.

In der Nacht vor dem Untergang des Schiffes, die Besatzung hat bereits bemerkt, dass man sich wohl Land nähert, kann aber durch den seit Tagen bedeckten Himmel in vollkommener Dunkelheit nichts erkennen und ist voller Angst, feiert Paulus mit ihnen das Abendmahl und dankt Gott für die Speise. Danach werden auch die übrigen Lebensmittel über Bord geworfen, um das Schiff noch leichter zu machen. Als es Tag wird fährt das Schiff auf eine Sandbank vor dem flachen Ufer einer Insel und zerbricht dort. Doch wirklich, alle Menschen, die sich auf dem Schiff befanden, erreichen das Ufer lebend.

Wir sehen das Problem: Menschen, die nicht zu Gott gehören, können mit seinen Weisungen nichts anfangen, auch wenn sie ganz eindeutig und klar verständlich sind. Sie erkennen die himmlischen Zeichen nicht, sie sehen nur die weltlichen Dinge. Dabei ist bei der Schiffsbesatzung nicht klar ob diese einfach noch nicht von Gott gerufen wurden oder ob sie zu den Verlorenen gehören. Objektiv fragt man sich, wie der Kapitän, die Entscheidung treffen konnte, zu dieser Zeit im Jahr noch in See zu stechen. Ein guter Kapitän hätte gewusst, dass das Wetter trügerisch ist und auf offenem Meer innerhalb von Stunden komplett umschlagen kann und es vermutlich auch tun wird, weil es jedes Jahr so ist. War er geldgierig und wollte einfach noch die Schiffsladung rechtzeitig abliefern, um den Bonus einzustreichen oder war er einfach ein Idiot? Wir wissen es nicht. Entscheidend ist aber ohnehin die symbolische Bedeutung des gesamten Vorgangs!

Menschen ohne Gott, das heißt, ohne Glaube und Gehorsam, sind ohne Kompass und Anker, sind wie ein Schilfrohr, das den Elementen der Welt schutzlos ausgeliefert ist und sich im Wind bald auf die eine, bald auf die andere Seite biegt. Menschen ohne Gott sind in dieser Welt verloren, sind verloren.

Und wir sehen: Gott hat diese verlorenen Menschen in die Hände des Paulus gegeben, er hat ihm die Seelen geschenkt. Und Paulus? Er hat alles getan, um die ihm geschenkten Seelen zu retten, indem er sich für sie einsetzte, sie ermahnte und ermunterte mit ihm durchzuhalten.

Und das ist die viel wichtigere Botschaft!

Gott hat uns, seinen Kindern, die Seelen der Ungläubigen geschenkt. Sie leben, weil Gott will, dass wir leben. Und wir sollen es Paulus gleichtun. Unser Auftrag ist es, jede einzelne Seele zu retten, d.h. jedes Leben zu erhalten bis Gott selbst beschließt es zu beenden. Unser Auftrag ist es, bei allen Menschen ohne Ansehen der Person, mit vollem Einsatz Mut und Durchhaltevermögen zu wecken und zu stärken. Wenn alle um uns herum in Angst und Panik verfallen, Kriege, Krankheiten und Chaos ausbrechen, selbsternannte Weltuntergangspropheten das nahe Ende verkünden, dann verkünden wir das Leben, verkünden wir – wie Paulus – das Wort der Wahrheit. Zugegeben, ein großer Auftrag, zumal Rettung nicht immer, wie in dieser Geschichte, Rettung im biologischen Sinne sein muss – aber der Auftraggeber ist größer als jede Gefahr, gnädiger als jede Schuld, seine Liebe ist mächtiger als aller Hass der Welt, sein Trost kann jede Mauer der Verzweiflung überwinden. Und er ist auf unserer Seite!

Der Glaube und das Vertrauen des Paulus waren stark genug, um damit die gesamte Besatzung mitzureißen. In diesem Kapitel ist nicht zu erkennen, ob sie alle zum Glauben kamen (wohl eher nicht), aber der Glaube des Apostels war im Angesicht dieser Gefahr stark genug für 276 Seelen.

Bitte deinen himmlischen Vater um genau diesen Glauben und dieses Vertrauen. Er ist dir überall nahe und wartet nur darauf.

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