Matthäus 8 + 9 (3) (23. – 24. Januar)

Neben den genannten Wundern hat Jesus dann aber auch noch ein paar sehr direkte Lehren an seine Zuhörer.

„Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ (Mt 8, 19-20)

Der Schriftgelehrte kennt das Wort Gottes und weiß, was von ihm erwartet wird und doch hat er das Elementare seines Glaubens nicht begriffen: Es geht nicht darum, irgendwo hinzugehen, sondern darum Gott in dein Leben zu lassen.

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir.“ (Offb 3, 20)

„Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sagte zu ihm: Herr, lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben. Jesus erwiderte: Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben!“ (Mt 8, 21-22)

Jesus will dem Menschen natürlich nicht seine Trauerarbeit verwehren. Doch wer Jesus nachfolgt, der lässt sein altes Leben (ohne Gott) hinter sich. Die Nachfolge ist zwar keine Flucht, aber sie ist ein neues Leben. Zu diesem Schritt muss ich wirklich bereit sein, denn es ist notwendig mit beiden Füßen auf dem neuen Weg zu gehen. Kein Zurück!

Auf dem See Genezareth kommt ein Sturm auf und das Boot der Jünger droht zu sinken. Voller Angst wecken sie den schlafenden Jesus. Nachdem er über den Kleinglauben der Jünger geschmunzelt hat, befiehlt er dem Wind und der schweigt. Ein bizarres Bild! Doch es gibt den Zustand des Glaubens vieler Menschen wieder: Ernsten Widerstand hält er nicht aus. Die Jünger hatten in dieser Situation zwei Möglichkeiten: Die eine war, einfach zu glauben, dass Jesus der Gesandte Gottes ist, was ja die Wunder und seine Reden nahelegten. Dann konnte ihnen nichts passieren, denn Gott saß mit ihnen im Boot. Die andere Möglichkeit war, dass Jesus nur ein Mensch ist, zwar als Redner und Heiler ziemlich begabt, aber letzten Endes nur ein Mensch. Dann hätten bei diesem Sturm zwei Hände mehr, die Wasser schöpfen, aber keinen Unterschied mehr gemacht. Das Boot wäre mit Jesu Hilfe einfach ein, zwei Minuten später untergegangen. Und genau das ist der Punkt dessen wir uns bei Angriffen immer wieder bewusst machen müssen: Entweder Gott ist bei mir, dann wird er mich retten. Wobei hier natürlich klar ist, dass er unter „Rettung“ was anderes verstehen könnte als ich, aber dann ist das sein Wille und ich kann eh nichts dagegen tun. Natürlich ist eine angemessene Reaktion auf einen Angriff immer richtig. Falsch ist dagegen immer, sich der unvermeidlichen Angst ganz hinzugeben und in Panik zu verfallen. Wenn Gott da ist, ist auch sein Wille da und sein Wille regiert auch in dieser Situation. Oder es gibt keinen Gott; dann nützt es aber auch nichts, ihn in dieser Situation in Angst und Panik anzurufen. Dann ist da niemand der mich hören oder gar antworten könnte. Daher: Bei Angriffen gehe deinen Weg so gut es geht vorwärts. Gott ist immer an deiner Seite.

Schließlich kehrt Jesus mit seinen Jüngern beim Zöllner Matthäus ein und speist dort gemeinsam mit vielen weiteren Zöllnern und anderen Sündern. Der Beschwerde der Pharisäer begegnet Jesus mit der Antwort:

„Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“ (Mt 9, 12-13) Diese Aussage Jesu steht für sich selbst.

Vor den Jüngern des Täufers prophezeit Jesus zum ersten Mal seinen gewaltsamen Tod und dass dies alles verändern wird.

Auf seinem Weg durch Israel erkennt Jesus (als Mensch), dass er sein Rettungswerk nicht alleine vollbringen können wird. Von ihm werden der Anfang und – am Ende der Zeit – die Vollendung kommen. Dazwischen wird es viele Nachfolger brauchen, die fortführen, was durch ihn begann.

Matthäus 8, 18-22 >>

Matthäus 8, 23-27 >>

Matthäus 9, 9-13 >>

Matthäus 9, 14-17 >>

Matthäus 9, 35-38 >>