Schluss mit der Heuchelei – Matthäus 22, 15 – 22 (13. März)

„Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei, und prüft mich doch dadurch, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde!“ (Mal 3,10)

Die Pharisäer wollten Jesus durch eine Frage stellen, die ihn entweder als Feind Roms oder als Lügner dastehen lässt. Darf der Israelit Steuern an den Kaiser zahlen? Jährliche Ab- und Opfergaben waren nach dem Gesetz des Moses eigentlich dem Tempel vorbehalten.

Doch Jesus pariert die Frage. Die Steuern wurden mit römischen Münzen bezahlt, die im Tempel verpönt waren. Jesus konnte also mit dem Hinweis auf das Konterfei auf der römischen Münze belegen, dass diese dem Kaiser gehört und sie gleichzeitig – von hinten durch die Brust ins Auge – ins Unrecht setzen. Denn mit der Antwort:

„So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Mt 22, 21)

Wies er sie nicht nur zurecht und entlarvte ihre Frage als Heuchelei, er warf ihnen eben auch vor, Gott nicht zu geben, was Gott zusteht. Würden sie das nämlich tun, dann müssten sie diese Frage nicht gestellt haben.

Heuchelei ist bis heute das schlimmste Übel, denn sie bereitet den Weg für viele Sünden gegen das alles zusammenfassende Gebot „Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Noch einfacher war Heuchelei beim Gesetz des Moses, durch das sich der Mensch vor Gott selbst rechtfertigen konnte. In ihrem Aufdröseln dieses Gesetzes ins Hundertstel und Tausendstel hatten die Pharisäer die Heuchelei zum Kern der Religionsausübung entwickelt. Man konnte dem Buchstaben nach das Gesetz erfüllen und trotzdem gegen den Willen Gottes verstoßen.

Indem Gott das Gesetz durch seine Gnade ersetzte, nahm er der Heuchelei die Macht. Wir müssen uns heute nicht mehr fragen: Erfülle ich das Gesetz X, Unterabschnitt Y ordnungsgemäß? Die Frage, die uns leiten soll, lautet: Bin ich mit ganzem Herzen beim Willen Gottes? Gott führt nicht Buch über das was wir denken oder tun oder nicht tun. Gott legt uns seinen Geist ins Herz, macht uns zu Partnern, dass wir nicht Heucheln und nicht Lügen müssen. Wir müssen uns durch nichts vor ihm rechtfertigen, das hat Jesus für uns ein für alle Mal getan. Wir müssen uns nur noch um diese Beziehung, diese Freundschaft kümmern. Und unter Freunden ist Offenheit und Ehrlichkeit doch eigentlich selbstverständlich! Wenn ich einem Freund gegenüber nicht ehrlich sein kann, dann läuft irgendwas verkehrt – das ist immer ein Warnsignal für eine Beziehung.

Matthäus 22, 15 – 22 >>

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