Keine Hierarchien in der Kirche Christi – Matthäus 23 (16. – 18. März)

„Aber wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Reich der Himmel vor den Menschen zuschließt! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die lasst ihr nicht hinein.“ (Mt 23, 13)

Jesus legt nun alle Anklagepunkte gegen die Kleriker des Judentums offen und schonungslos auf den Tisch! Schon zuvor hatte er seine Jünger ausdrücklich davor gewarnt selbst eine solche Priester-Kaste in der zukünftigen Gemeinde zu bilden. Es ist die Eigenart eines solchen Standes, sich über das gemeine Volk zu stellen, das liegt in der Natur der Dinge. Aus Kapitel 21 wissen wir noch, dass Hierarchien in dieser Welt die natürliche Ordnung darstellen, die aber im Widerspruch zum Reich Gottes steht, in dem die Gläubigen nicht unter einem Anführer, sondern unter einem gemeinsamen, göttlichen Willen vereint sind. Auch wenn Paulus uns später auffordert, in diesen weltlichen Hierarchien treu zu dienen, so gilt doch die Anweisung unseres Herrn: In der Kirche Christi gibt es keine solchen Hierarchien, das steht im Widerspruch seiner Weisungen!

Denn sobald ich aus dem Hirtenauftrag einen Führungsauftrag ableite, vermischt sich mein Wille und mein Anspruch mit dem Willen Gottes und ich mache mein beschränktes, weltliches Denken zur Wurzel des Glaubens. Ich wende mich selbst vom Willen Gottes ab und indem ich die Menschen auffordere mir und meinen Regeln und Ritualen zu gehorchen, verleite ich sie dazu, sich ebenfalls vom Willen Gottes abzuwenden. Getrennt von Gott sind wir aber nichts, nur Staub dieser Erde.

Und so sind die Wehe-Rufe Jesu in Kapitel 23 tagesaktuell und werden es auch alle Zeit bleiben. Es bleibt der ständige Auftrag aller Gläubigen, über diesen Leib Christi zu wachen. Wach zu bleiben gegen die Versuchung, sich einer weltlichen Glaubensführung blind anzuschließen, weil das viel bequemer ist, als sich um eine lebendige Beziehung zu einem im Alltag meist stummen Gott zu bemühen.

„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ (Mt 26, 41)

Dazu wird Jesus kurze Zeit später seine Apostel im Garten Gethsemane auffordern und wir werden sehen, dass sie schlafen. Diese Aufforderung ist eine Warnung an uns. Wir erfahren in diesen Tagen schmerzhaft, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstläufer sind und wir täglich wachsam sein müssen und wir täglich darum kämpfen müssen. Wie viel mehr ist dieser Kampf für das große Ziel, die Einheit mit unserem Gott notwendig, ein Kampf, der gerade nicht in dieser Welt geführt wird, sondern im Herzen eines jeden Gläubigen.

Kämpft um euren Glauben täglich! Betet zum Herrn, redet mit ihm! Werdet still und hört auf ihn! Wacht über die Entwicklung der Kirche, dieser heiligen Familie, die Gott für uns in Christus geschaffen hat. Duldet keine Hierarchien in Fragen des Glaubens und seiner Ausübung in Seiner Familie! Überwindet Spaltungen! Es gibt vor dem einen Gott keine Konfessionen, noch nicht einmal eine Religion! Es gibt nur Gott und du bist entweder eines Geistes und eines Willens mit ihm oder du bist es nicht.

„Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel.  Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.“ (Mt 23, 8-10)

Die Klage über Jerusalem am Ende des Kapitels ist heute eine Klage über die Kirche Christi. Sind wir bereit, uns über alle Gräben und aufgeschütteten Wälle hinweg unter Seinen Flügeln versammeln zu lassen? Wenn Er heute käme, wären wir wirklich bereit?

Wacht und betet!

Matthäus 23 >>

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