Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen – Matthäus 25, 1 – 13 (23. März)

Reden wir über die Endzeit! Es ist vielleicht einigen nicht klar, dass Gnadenzeit und Endzeit identisch sind. Mit der Geburt Jesu begann „die letzte Generation“, denn alle seither Geborenen sind – so sie von Gott zu seinen Kindern erwählt wurden – Brüder und Schwestern von Jesus. Es wird nach dieser keine weitere Generation mehr geben.

Schon im Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl (Mt 22, 1 – 14) warnte Jesus:

„Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!“ (Mt 22, 14)

Hier greift er das Bild noch einmal auf, dieses Mal aber nicht vom Blickwinkel der Gäste, sondern aus dem Blickwinkel der Bräute. Ging es nämlich dort darum, dass Gott sein Volk zum großen Hochzeitsmahl geladen hatte, diese die Einladung ausschlugen und so Fremde, nämlich die Heiden in den Genuss der Einladung kamen, so geht es in diesem Gleichnis darum, dass wir, die Jünger Christi, keine Fremden mehr sind, sondern seine Braut. Wir sind aufgerufen ein Fleisch (1Mo 2,24) mit ihm zu werden.

Und hier wird eben die Sache mit dem Gehorsam wichtig, nach der Schöpfungsgeschichte, ist die Frau – die Braut – dem Mann gehorsam. Und wir erkennen, auch dieses Gehorsamsgebot ist keine Handlungsanweisung, sondern eine Haltungsanweisung. Sie weist aus der Schöpfungsgeschichte und dem weltlichen Alltag hinaus, auf die Haltung der Braut Christi gegenüber ihrem Herrn.

„Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören!“ (Mt 17, 5)

Und was heißt das?

Jesus hat es uns auf seiner „Dienstreise durch Israel“ immer wieder erklärt: Hört und glaubt das Evangelium! Handelt nach meinem Gebot! Und hier kommt nun dazu: Seid stets bereit und vorbereitet!

Wir haben im Gleichnis zehn Jungfrauen, die mit ihren Lampen ihrem Bräutigam entgegen gehen. Dessen Ankunft verzögert sich aber, weshalb den Lampen dann irgendwann das Öl ausgeht. Doch nur fünf Jungfrauen haben zusätzlich ein Fläschchen Öl mitgebracht und während die anderen fünf neues Öl kaufen, kommt der Bräutigam und nimmt nur die fünf, die in diesem Moment bereit sind. Als die anderen schließlich auch ankommen, lehnt er sie ab und schickt sie weg.

Das Fläschchen Extra-Öl wird von Exegeten gerne mit dem heiligen Geist gleichgesetzt, denn in der Tat kennzeichnet den wahren Christen ja die Taufe mit Wasser und mit Heiligem Geist. Insofern macht es Sinn zu sagen: Der heilige Geist führt die Kinder Gottes, so dass sie am Tag des Gerichts bereit sein werden und es für sie gleichzeitig der Tag des Hochzeitsmahls werden wird.

Und so steckt in diesem Gleichnis auch gleich noch die Warnung: Rechnet damit, dass es länger dauert, als ihr euch vorstellt. Richtet euch darauf ein und sorgt dafür, dass euer Licht nicht ausgeht.

„Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5, 14)

Hört auf den Geist des Vaters und bleibt auf eurem Weg in Verbindung mit ihm. Durch reine Werkefrömmigkeit werdet ihr ausbrennen und euer Licht wird vor der Zeit verlöschen. Achtet bei allem was ihr tut darauf, dass ihr es mit und durch den Geist in euch tut. Nicht ihr handelt, sondern Gott handelt durch euch.

Matthäus 25, 1 – 13 >>

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