Der Verrat – Matthäus 26, 47 – 56 (29. März)

„alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mt 26, 52)

Judas verrät Jesus mit einem Kuss, so dass ihn die Männer des Hohen Rates und der Ältesten festnehmen können. Einer der Zwölf – in anderen Evangelien erfahren wir, dass es der Hitzkopf Petrus war – schlägt einem der Männer ein Ohr ab. Jesus unterbindet die Gewalt sofort – andere Evangelien berichten, dass Jesus den Verletzten heilte.

Jesus lässt sich ohne Gegenwehr festnehmen, denn hier erfüllt sich der Wille Gottes. Und wie er es vorhergesagt hatte, fliehen die Elf. Nur Petrus folgt Jesus in sicherer Entfernung.

Wir sehen hier das andere Extrem von „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“

Petrus ist nicht in der Lage, den Willen Gottes, der sich hier vor seinen Augen erfüllt, zu ertragen. Er hat andere Pläne für „seinen Messias“ und schreckt daher auch nicht vor Gewalt zurück. Wurde uns im letzten Abschnitt gezeigt, wie leicht das Fleisch ermüdet, wenn es nicht vom Geist geführt wird, so sehen wir hier religiösen Fanatismus, den Versuch, Vorstellungen des eigenen Glaubens mit Gewalt zu verteidigen oder gar durchzusetzen. Religiöser Fanatismus ist keine Frucht überschäumender, unkontrollierter Kraft, sondern ebenfalls ein Zeichen von Ermüdung im Glauben, von einer unterbrochenen Verbindung zum Geist Gottes.

Wegschauen und Dreinschlagen sind die zwei Seiten derselben Medaille; die Früchte, die sie hervorbringen, sind letzten Endes identisch.

Matthäus 26, 47 – 56 >>

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