In Gottes Hand …

Was heißt das? Mit etwas zeitlichem Abstand komme ich zu dem Schluss, dass ich das vor ein paar Tagen erlebt habe. Die Szene - Kurzfassung: Lobpreis-Abend, großes Gedöns, Spitzen-Truppe ist angesagt. Ich freue mich, weil ich mal wieder der Text-Jockey sein darf.

Ich komme hin und es ist noch erstaunlich leer, gut ist auch noch eine Stunde bis zum Beginn. Aber ich erfahre später, dass die Organisatorin – jene Freundin, von der ich hier schon mal geschrieben habe – sich doch Sorgen machte, weil auch eine halbe Stunde vorher noch kaum Leute da waren.

Ich schalte den Beamer ein, schließe den Laptop an, lass mir die Software erklären (total nette Leute, Lobpreiswerkstatt Immanuel Ravensburg - ich liebe euch!) und während ich die Songliste vorbereite fällt der Strom aus, der Laptop ist das einzige elektrische Gerät, das noch läuft. Dann ist der Strom wieder da, der Beamer bleibt aber aus, die Lampen-LED blinkt rot … Problem. Ein neuer Beamer muss beschafft werden. Hektik. Schließlich geht die Lampe am Beamer wieder an – ob sie aber auch durchhalten wird? Dann hängt sich der Laptop auf, nach dem Neustart ist die von mir angelegte Songliste nicht mehr da und in ein paar Minuten fängt „die Show“ an. Ich, der sich wohl fühlt, wenn er alles einigermaßen unter Kontrolle hat, befinde mich jetzt in der Hölle live. Alle sprechen mir Mut zu, nur einer macht Späße. Aber obwohl mein Herz grade bis zum Hals schlägt, bleibe ich erstaunlich gefasst, ja sogar zuversichtlich. Tags zuvor hatte ich in einer Mail geschrieben, dass ich seit Gott mein Freund ist das Gefühl habe, mit ihm alles schaffen zu können. Hier ist die Bewährungsprobe.

Dann füllt sich der Saal innerhalb von Minuten, Begrüßung, Vorabentschuldigung, dass es wegen technischer Probleme kurz vor Start vielleicht etwas holprig werden könnte. Erster Song, läuft.

Zweiter Song, ich erkenne den Text nicht, darum keine Anzeige an der Wand. Freundin kommt, deutet aufs Lied, wir fangen das zweite Lied nochmal an.

Dann Lieder, Gespräche über das Leben mit Gott, noch mehr Lieder und Gespräche. Die Atmosphäre ist magisch, die haben's wirklich drauf! Und ich?  Ich fühle jetzt das Tempo und den Puls der Lobpreiswerkstatt – alles läuft wie am Schnürchen. Die Krönung: Der Saal bebt hinter mir, weil gefühlt alle Anwesenden voll beseelt mitsingen. Ich schau nach vorne; die Sängerin versteckt sich hinter ihrem Mikro – schließt die Augen, selig. Ich bin sicher, sie fühlt grade dasselbe wie ich: Gott geht in diesem Moment durch die Reihen und schreibt sich den Namen jedes einzelnen Sängers und jeder einzelnen Sängerin aus der Gemeinde in sein Freundschaftsbuch. So schön. So warm. So gut. Das ist Lobpreis. Herr, die Menschen, die du uns geschickt hast, wir geben sie dir jetzt zurück! Und so geht das weiter bis zum letzten Wort und bis zum letzten Lied des Abends.

Minuten vorher hatte ich nichts unter Kontrolle - und alle anderen werden sich ähnlich gefühlt haben - und jetzt? Das, genau das passiert in Gottes Hand!

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