Sacharja 1 (12. Dezember)

Wir befinden uns immer noch bei den kürzlich unter der Führung Serubbabels aus babylonischer Gefangenschaft zurückgekehrten Juden. Noch deutlicher als Haggai verkündet Sacharja die Forderung Gottes, das sein Volk zu ihm umkehren solle. Gott zeigt ihm seine weiteren Pläne in Visionen, von denen im ersten Kapitel zwei aufgeschrieben sind:

Sacharja 2 (13. Dezember)

In der zweiten Vision sieht Sacharja vier Hörner und vier Schmiede und bekommt vom Engel erklärt: Die vier Hörner stehen für (vier) Heidenvölker, die Israel unterdrückt, zerstört und das Volk Gottes in der Welt zerstreut und versklavt haben, die vier Schmiede hingegen sind die von Gott gesandten Mächte, die nun diese Heidenvölker niederwerfen.

Sacharja 3 (14. Dezember)

„Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.“ (Joh 15,1)

In der vierten Vision steht der Hohepriester Jerusalems, Jeschua, vor Gott und er steht da in unreinen Kleidern, sprich: Er selbst ist nach dem Gesetz unrein. Dies bemerkt Satan, der Ankläger, natürlich sofort und tut was ein Ankläger eben tut. Doch der Herr denkt nicht dran, sich vor den Karren des Teufels spannen zu lassen. Er gibt Befehl, den Hohepriester mit reinen Festgewändern auszustatten. Danach setzt er ihn als Regenten über sein Land ein. Wieder kündigt Gott hier an, dass der Messias kommen wird. Er nennt ihn hier seinen Knecht, den man Gottes Sohn (Spross) nennen wird und er kündigt an, an einem einzigen Tag die Sünde des Landes auszulöschen.

In diesem Bild gibt es viel zu sehen:

Sacharja 4 (15. Dezember)

„Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar gering unter den Hauptorten von Juda; aber aus dir soll mir hervorkommen, der Herrscher über Israel werden soll, dessen Hervorgehen von Anfang, von den Tagen der Ewigkeit her gewesen ist.“ (Mi 5,1)

In der fünften Vision sieht Sacharja einen goldenen Leuchter mit sieben Lampen, das Ölgefäß, das den Leuchter speist und zwei Ölbäume oder Ölbaumzweige zur Rechten und zur Linken des Leuchters. Der Engel, der in jeder Vision zu ihm spricht erklärt ihm, dass Gott nicht durch Kraft und Macht regiert, sondern durch seinen Heiligen Geist. In dem jetzt durch Serubbabel begonnen Werk wird Gott seinen Plan vollenden und er wird die ganze Welt betreffen. Der Engel erklärt weiterhin, dass die beiden Ölbäume die beiden „Söhne des Öls“ sind, die vor dem Herrscher der Welt stehen.

Wieder ein ehrfurchtsgebietendes Bild, das viel mehr spricht, als es den Anschein hat:

Sacharja 5 (16. Dezember)

„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat.“ (Joh 3,17+18)

Die letzten beiden Visionen beschreiben das in Kapitel 4 bereits erwähnte Gericht über die Welt etwas ausführlicher.

Eine Buchrolle, beidseitig beschrieben, kommt vom Himmel herabgeflogen. Die eine Seite enthält, das Urteil, das jene trifft, die sich gegen ihre Mitmenschen versündigen, die andere Seite ist für jene, die sich gegen Gott versündigen indem sie falsch schwören oder Götzen dienen. Keiner wird Gnade finden vor Gott. In der siebten Vision erscheint eine Frau, die in ein Gefäß eingesperrt ist. Der Engel erklärt, dass es sich hier um die Gesetzlosigkeit handelt, die ins Land Sinear gebracht wird.

Sacharja 6 (17. Dezember)

In der achten Vision sieht Sacharja vier Streitwagen und der Herr gibt ihnen den Befehl in alle Welt zu ziehen und den Zorn Gottes, das Gericht, über sie zu bringen.

Da ist nicht viel zu deuten. Die vier Streitwagen dürften für die damals bekannten Weltreiche gestanden haben, die Gott für seine Gerichte über die Juden nutzte, indem er sie gewähren ließ, die aber Götzen anbeteten und deshalb dem Gericht verfallen waren. Auch wenn diese Weltreiche inzwischen untergegangen sind und andere um die Rolle buhlen, die Götzenanbeterei hat nach wie vor Hochkonjunktur – an der Situation hat sich also nichts wesentliches geändert.

Sacharja 7 (18. Dezember)

Zwei Jahre später …

Noch immer herrscht der große persische König Darius über sein Weltreich, zu dem auch Juda zählt. Der Tempel in Jerusalem ist fast fertig gebaut und jetzt stellt sich den Juden eine Frage: All die Jahre haben wir viermal im Jahr über das große Leid geweint, das uns durch unseren Ungehorsam gegen Gott zugefahren ist. Ist das denn jetzt immer noch angebracht, wo doch der Tempel bald fertig ist. Also schicken sie ein paar Männer zum Propheten Sacharja, mal nachfragen.

Sacharja 8 (19.+20. Dezember)

Gott spricht zu Sacharja über seine Pläne für die Zukunft – man könnte sagen, er wiederholt die Kernaussagen der zwei Jahre alten Visionen:

Sacharja 9 (21. Dezember)

„Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir demütig und reitend auf einem Esel, und zwar auf einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers“ (Mt 21,5)

Gott droht den umliegenden Heidenvölkern, die sein Volk bedrängen. Er verheißt ihnen, ihnen ihre Macht zu nehmen, sie niederzuwerfen und zu verwüsten. Nichts wird von ihrer Pracht und ihrer Eitelkeit übrigbleiben.

Sacharja 10 (22. Dezember)

„Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.“ (Joh 14,13+14)

Gott fordert sein Volk auf von ihm zu bitten und nur von ihm. Die ganzen Götzen und falsche Propheten hätten ihnen nur leere Versprechungen gemacht und er, der Herr, werde sie für diese Irreführung bestrafen. Sein Volk aber wird er wieder aufrichten, den angerichteten Schaden heilen.