Endete das erste Kapitel mit der Feststellung, dass die Propheten ihre Verheißungen Gottes niemals aus eigenem Willen verkündeten, sondern weil diese ihnen durch den Heiligen Geist eingegeben wurden, so beginnt das zweite Kapitel mit der Warnung vor Irrlehrern. Petrus schließt sich damit der Warnung seines und unseres Herrn an, der kurz vor seiner Kreuzigung davor warnte, dass in der Endzeit (die mit der Auferstehung Christi begann) viele falsche Propheten auftreten und großen Schaden in seiner Kirche anrichten würden, indem sie mit falschen Reden die Gläubigen täuschten und viele von ihnen vom Weg, also von ihm, Christus, abbrächten. Der Apostel warnt dabei nicht nur die Irrlehrer, sondern auch jene, die ihnen folgen werden. Die Zeugnisse aus den Zeiten des Alten Bundes belegten, dass sie das Gericht Gottes schwer treffen werde. Er vergleicht diese Gruppe mit unvernünftigen Tieren, deren Los die Gefangenschaft und der Tod sei. Während die Kinder Gottes dessen Erkenntnis teilhaftig werden, könnten diese verlorenen Seelen das Wort Gottes nicht verstehen, sie machten sich nur darüber lustig, weil es für sie keinen Sinn ergebe. Sie würden in großen Reden von Freiheit erzählen, meinten damit aber die Fesseln dieser Welt. Zwar seien auch ihre Fesseln durch den Opfertod Jesu zerbrochen worden, doch sie seien freiwillig in ihre alte Gefangenschaft zurückgekehrt.