Lukas 1, 1 - 56 (1. - 4. Januar)

Der Evangelist Lukas war Arzt, also Wissenschaftler. Daher ging er auch wissenschaftlich an die Sache ran, als er vom Heiligen Geist den Auftrag erhielt, ein Evangelium zu schreiben: Er sammelte Berichte von Augenzeugen, verglich sie mit den alten Prophezeiungen und brachte die Geschichten und Berichte so in einen sinnvollen Zusammenhang.  Es ist klar, dass er nicht objektiv war – wenn du glaubst, glaubst du und siehst die Dinge anders, als jemand der nicht glaubt, siehst die Zusammenhänge, wo andere nur Träumereien und Zufälle sehen. Aber seine Version des Evangeliums ist sicherlich die am sorgfältigsten recherchierte. Darüber hinaus ist Lukas auch Verfasser der Apostelgeschichte. Das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte sind damit als journalistische Bearbeitung der sich in jener Zeit ausbreitenden Verkündigung zu verstehen und in der Tat, waren beide Werke eher an die hellenistische Welt, also die Heiden gerichtet. Lukas schrieb beide Werke an seinen Freund Theophilus, einen römischen Christen. Damit sind wir schon fast mitten im ersten Kapitel.

Lukas 1, 57 - 80 (5. + 6. Januar)

Schließlich kommt Elisabeths Sohn zur Welt und nach dem Gesetz des Bundes soll er am achten Tag beschnitten werden und einen Namen bekommen. Als die Mutter sagt, das Kind solle Johannes heißen wundern sich alle, denn niemand in Zacharias und Elisabeths Familie hat diesen Namen.

Lukas 2,1-7 (7. Januar)

„Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar gering unter den Hauptorten von Juda; aber aus dir soll mir hervorkommen, der Herrscher über Israel werden soll, dessen Hervorgehen von Anfang, von den Tagen der Ewigkeit her gewesen ist.“ (Micha 5,1)

Das berühmteste und zugleich schönste Kapitel in der ganzen Geschichte der Offenbarung Gottes steht in Lukas 2.

Lukas 2, 8-20 (8. Januar)

Lukas 2, 8-20 (8. Januar)

„seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. (…) Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen und erhöht die Niedrigen. Hungrige sättigt er mit Gütern, und Reiche schickt er leer fort.“ (Lk 1, 50-53)

Dieses Mal ruft Gott diejenigen, die klein und unbedeutend sind in der Welt. Als Mutter für den Erlöser erwählt er die mittellose Maria, die in dem unbedeutenden Nazareth lebt und auch Joseph ist ein einfacher Arbeiter. Als Geburtsort für den Erlöser wählt er einen Viehstall in Bethlehem, als erstes Bett für das Kind eine Futterkrippe. So verwundert es nicht, dass die ersten, denen er durch Engel, also quasi persönlich mitteilt, dass der Heiland jetzt geboren ist, Hirten sind, die zu dieser Zeit gerade mit ihren Herden in der Nähe auf dem Feld sind.

Lukas 2, 21-40 (9. + 10. Januar)

Joseph und Maria befolgen das jüdische Gesetz und so wird das Kind am achten Tag beschnitten und erhält – wie vom Engel befohlen – den Namen Jesus. Nach vierzig Tagen, nachdem Maria wieder als rein gilt, wird Jesus zum Tempel gebracht. Als Erstgeborener muss er im Tempel vorgestellt, Gott mit Opfern geweiht werden. Hierbei kannte das Gesetz bereits eine Sozialklausel – Arme durften zwei Turteltauben opfern, die für wenig Geld zu bekommen waren. Gott machte bei den Opferriten deutlich: Es ist der Gedanke der zählt, nicht der Betrag.

Lukas 2, 41-52 (11. Januar)

Auch wenn Jerusalem nicht grade um die Ecke liegt, pilgern Joseph und Maria jedes Jahr mit ihrem Sohn zum Passahfest von ihrer Heimatstadt Nazareth dorthin. Alle die körperlich dazu in der Lage waren wollten an diesen Tagen beim Tempel sein, ihrem Gott opfern und mit ihm die Befreiung aus Ägypten feiern. So hatte er es ihnen aufgetragen. Als Jesus zwölf Jahre alt ist, passiert hierbei wieder Wunderliches.

Lukas 3, 1-14 (12. Januar)

„Die Stimme eines Rufenden [ertönt]: In der Wüste bereitet den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße unserem Gott! Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden; was uneben ist, soll gerade werden, und was hügelig ist, zur Ebene! Und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie sehen; denn der Mund des HERRN hat es geredet.“ (Jes 40,3-5)

Es wird ernst! Als Johannes – und damit auch Jesus – etwa 30 ist, ruft Gott ihn aus der Wüste zurück zu den Israeliten. Er soll in den Städten den Messias, Gottes Sohn, ankündigen, soll die Menschen zur Buße aufrufen und taufen.

Lukas 3, 15-38 (13. + 14. Januar)

„Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Reich der Himmel ist größer als er.“ (Mt 11,11)

Johannes verkündigt die Ankunft des Herrn mit Macht – mit der Macht des Heiligen Geistes. Die Menschen wundern sich über ihn und staunen über seine Worte. Manche sagen, er sei der angekündigte Messias, doch diesen Gerüchten widerspricht er sofort. Er, Johannes, sei nur ein Rufer in der Wüste. Er taufe mit Wasser, der, den er ankündigt würde aber mit Feuer und Heiligem Geist taufen. Gegen ihn, der komme, sei er ein Niemand.

Lukas 4, 1-13 (15. Januar)

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun“ (Joh 14,12)

Nach der Taufe durch Johannes geht Jesus für 40 Tage in die Wüste und fastet. Was geschieht hier? Jesus löst sich von der Welt und verbindet sich nun endgültig mit seinem Vater, so dass der Vater und der Sohn eins sein werden. Für den Weg, den er nun vor sich hat, ist dies unverzichtbar. Am Ende dieser Zeit fordert ihn der Teufel dreimal auf (der Teufel hat seine eigene „Dreifaltigkeit“), Wunder zu tun und sich ihm zu unterwerfen – dafür will er ihm die Welt geben.

Lukas 4, 14-30 (16. Januar)

Danach kommt Jesus heim nach Nazareth und predigt dort in der Synagoge. Er hat nur eine kurze Botschaft an die Menschen in Nazareth: ‚Ich bin der versprochene Messias. Ich heile was zerbrochen ist.‘ Die Einheimischen belächeln das. Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Was soviel heißen soll wie: Sich hier als König aufzuspielen – der Kerl spinnt doch! Jesus erklärt ihnen, dass diese Reaktion abzusehen war und warnt sie gleich mit dem Hinweis, dass auch schon in der Vergangenheit die Hilfe Gottes durch die Propheten den Heiden zuteilwurde. Im Grunde nimmt er hier die ganze Geschichte vorweg: Die Israeliten werden den Messias ablehnen und daraufhin wird die frohe Botschaft den Heiden verkündet und diese werden gerettet werden.