Psalmen (3) - Vorbemerkungen

Psalmen zum Jahresende? In Lightkeeper 1+2 kamen hier die großen Offenbarungen des AT und des NT über das Gericht und die Zeit danach. Doch tatsächlich hält sich auch der dritte Teil in der Betrachtung der Psalmen an diesen Trend, denn die Psalmen 73 bis 83 wurden von Asaph aufgeschrieben und Asaph war Prophet und Seher unter König David. Somit dürfen wir gespannt sein, was dieser „weissagende Seher“ (2. Chronika 29,30) uns in seinen Liedern zu besingen weiß.

Psalm 73 (27. – 29. November)

Asaph blickt auf seinen bisherigen Weg zurück, oder sollte man besser sagen: Im Innehalten zeigt Gott seinem Diener den bisher zurückgelegten Weg. Eines der größten bereits in diesem Leben wirksamen Geschenke unseres Gottes ist nämlich, dass er uns ermöglicht, uns aus seinem Blickwinkel zu sehen.

Psalm 74 (30. November + 1. Dezember)

Asaph fühlt sich und das Volk von Gott verlassen. Er klagt Gott, dass der Feind die Versammlungsstätte des Volkes schändete und fragt ihn, wie lange er dies noch dulden werde. Wenn ich die Entstehung dieses Psalms in einer Zeit verorten sollte, würde ich die Phase wählen, in denen Davids Sohn Absalom die Herrschaft über Jerusalem antrat und David mit seinen Leuten auf der Flucht war.

Psalm 75 (2. Dezember)

„Wir danken dir, o Gott, wir danken dir, denn nahe ist dein Name“ (Ps 75,2)

Ein Psalm, wie geschrieben für die Adventszeit.

„Mag die Erde wanken und alle ihre Bewohner – Ich habe ihre Säulen fest gestellt!“ (Ps 75,4) Die Säulen der Erde, das ist die Gemeinschaft der Gläubigen, stehen fest auf ihrem Fundament, Jesus Christus. Christus, Gott der Mensch wurde, nur um den Menschen nahe zu sein. Die Israeliten kannten ihren Gott als Feuer-, Rauch- oder Wolkensäule, als mächtigen Wind, der das Meer oder Naturgewalt, die die Erde teilt und so dem Treuen den Weg ebnet oder den Gottlosen verschlingt.

Psalm 76 (3. Dezember)

Asaph besingt hier die Größe und die Macht Gottes.

Psalm 77 (4. + 5. Dezember)

Asaph befindet sich in einer schweren Zeit. Probleme, eigene und solche, die das ganze Volk plagen, verursachen innere Unruhe; er fühlt den Frieden nicht (mehr), den der Herr den Seinen versprach und er fragt sich: Hat Gott mich und das Volk verstoßen?

Psalm 78 (6. – 10. Dezember)

„Höre, mein Volk, meine Lehre; neigt eure Ohren zu den Reden meines Mundes!“ (Ps 78,1)

Der Psalmist ruft das Volk zur Aufmerksamkeit, zur Aufmerksamkeit für seine Rede aber eigentlich zur Aufmerksamkeit für Gott. Das Motto dieser Seite lautet „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin!“ (Ps 46,11) – genau so ist auch dieser Ruf von Asaph zu verstehen.

Psalm 79 (11. + 12. Dezember)

Diente Psalm 78 dem Lobpreis Gottes und der Belehrung des Volkes, so beweint Asaph hier die scheinbare Abkehr Gottes von seinem Volk. Hatte Gott nicht zugesagt, sein Volk zu schützen? Doch hier ist von der Entweihung des Tempels und von vielfachem Mord am Volk Gottes durch die Heiden die Rede.

„Wo bist du?“ fragt Asaph seinen Gott. „Wie lange lässt du das noch zu?“ Der Psalmist fordert Gott auf, die Eindringlinge hart zu bestrafen, denn was hier geschehe, das würde doch letzten Endes auch Gott lästern.

Psalm 80 (13. + 14. Dezember)

„Betet ohne Unterlass“ (1Thess 5,17)

Psalm 80 setzt die Fürbitten aus Psalm 79 fort. Asaph beschwört den Herrn der Heerscharen doch endlich zu erscheinen und sein auserwähltes Volk wiederaufzurichten.

Psalm 81 (15. + 16. Dezember)

„Singt fröhlich Gott, der unsere Stärke ist, jauchzt dem Gott Jakobs! Stimmt ein Lied an und nehmt das Tamburin zur Hand, die liebliche Laute samt der Harfe!“ (Ps 81, 2+3)

Viel optimistischer, ja geradezu euphorisch beginnt Psalm 81. Asaph besingt die Gnade des Herrn, der sein Volk erhört hat:

„Ich habe die Last von seiner Schulter genommen, seine Hände sind den Tragkorb losgeworden. Als du mich anriefst in der Not, da brachte ich dir Rettung;“ (Ps 81, 7+8)