1. Chronika 11 (14. + 15. Juli)

Die herrenlosen Israeliten pilgern tatsächlich zu David nach Hebron und erheben ihn, der von Gott bei der Schlacht gegen Goliath vor ihren Augen auserwählt wurde, zu ihrem König. Seine erste Amtshandlung: Die Rückeroberung Jerusalems, die zu dieser Zeit Jebus heißt, einleiten. In einem ersten Schritt erobert er mit seiner Armee die Burg Zion. Jerusalem selbst überlässt er der Armee. Als Motivation bietet er dem ersten, der die Jebusiter überwindet den Posten des Verteidigungsministers (Hauptmann, Oberster) an. Eine weise Entscheidung, so sieht er gleich, bei welchem unter den Anführern Mut, Draufgängertum, Können und Führungsqualitäten am ausgewogendsten sind. And the winner is: Joab.

Als nächstes werden die Helden aufgezählt, die in der Folge die Philister aus dem Land der Israeliten vertrieben.

Der Kampf zieht sich hin. David ist so kurz vor seiner Geburtsstadt Bethlehem, da steigen die Sehnsüchte. In einem schwachen Moment wünscht er sich, endlich wieder Wasser aus der Zisterne seiner Geburtsstadt trinken zu können. Leider formuliert er das so ungeschickt, dass drei seiner Kämpfer dies als Aufforderung verstehen. Unter Einsatz ihres eigenen Lebens schlagen sie sich durch die feindlichen Reihen, besorgen das Wasser und geben es ihrem König.

Als der die Zusammenhänge erfährt, kann er es nicht mehr trinken, denn so gewonnen ist es das Blut dieser Freunde, so viel Treue kommt nur Gott zu. Darum opfert er dieses Wasser seinem Herrn.

Der Rest dieses Kapitels widmet sich der Nennung aller Helden, die an der Vertreibung der Philister beteiligt waren.

Was soll die detaillierte Aufzählung von Grausamkeiten in diesem Heiligen Buch? Zunächst müssen wir natürlich sehen, dass das Alte Testament nicht nur ein Glaubensbuch ist, es erzählt auch die Geschichte des Volkes Israel, ihr Werdegang zur Nation. Dass die Entstehung einer Nation nicht gewaltfrei abläuft ist nur ehrlich. Darüber hinaus ist natürlich auch das Sammeln der Kinder Gottes auf der ganzen Welt zu einem Volk, der Auftrag, den Jesus uns, seinen Jüngern mit auf den Weg gegeben hat auch zu keinem Zeitpunkt der letzten 2000 Jahre gewaltfrei verlaufen, hat bis heute viele Opfer gefordert und wird noch viele weitere fordern. Allerdings hat Jesus seiner Gefolgschaft die Anwendung von Gewalt untersagt. Dass dies trotzdem geschehen ist, muss als eine der schwersten Verfehlungen der Jünger Jesu angesehen werden.

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