Natürlich hatte Jericho eine gut befestigte Stadtmauer mit stabilen Toren. Ein herkömmlicher Krieg hätte in diesem Fall – mit Gott oder ohne – eine wochen- vielleicht monatelang andauernde Belagerung bedeutet. Es ist aber kein gewöhnlicher Krieg; der Fall Jerichos und des ganzen Gebietes ist ein Bild für das Gericht, das über die Welt kommt und die Art des Falles der Stadt ein Zeichen für die Macht Gottes. Damit diese Macht für alle sichtbar wird gibt Gott folgende Anweisungen zum Ablauf der Schlacht. An sechs Tagen sollen die Israeliten einmal in Stille um die Stadt herumlaufen. Dabei sollen sieben Priester sieben Schopharhörner vor der Bundeslade hertragen. Am siebten Tag soll das Volk dann siebenmal um die Stadt laufen. Dann soll in die Hörner gestoßen werden und wenn man das siebte Horn, das Horn des Halljahres, hört, soll das Volk zu einem Kriegsgeschrei einstoßen. Dann werden die Stadtmauern einstürzen und die Stadt kann eingenommen werden.
Bei der Kriegsbeute ist Gott aber wählerisch. Nur Silber und Gold, sowie die metallenen Geräte sollen geheiligt und dem Schatz dem Tempels zugefügt werden. Der Rest muss ausnahmslos verbrannt werden.
Josua gibt es so an die Anführer weiter. Außerdem gibt er Anweisung Rahab und deren Familie in Sicherheit zu bringen, ehe man die Stadt niederbrennt und das Gebiet und die Trümmer mit dem Bann Gottes belegt werden.
Sieben Engel und sieben Posaunen, danach erscheint der Herr zum Gericht über die Welt und alle Widerstände der Welt werden von einem Moment auf den andern in sich zusammenfallen. Nur die Treuen des Herrn, die dann noch leben, werden vorher ins Reich Gottes gebracht. Gott wird dann alles „Göttliche“ (dafür stehen Gold und Silber, aber auch alle anderen Metalle der damaligen Zeit), d.h., seinen Segen und seine Gnade von der Welt nehmen, den Schuldspruch aussprechen und die ganze alte, gefallene Welt dem ewigen Feuer übergeben. Sein Heer werden die bis zum Tag des Gerichts Entschlafenen (nicht umsonst bedeutet „über den Jordan gehen“ bis heute so viel wie „sterben und tot sein“), also wir alle sein und auch wir werden an diesem Tag nichts zu tun haben, nur Zeugen seiner Macht sein. Jeder einzelne Punkt ist im Fall Jerichos beschrieben.