Richter 1 + 2 (11. – 14. April)

Das Buch Richter schließt zeitlich direkt an Josua an. Kapitel 1 wiederholt sogar noch einmal einige Geschehnisse aus den letzten Kapiteln des Buchs Josua. Es wird erschreckend ehrlich beschrieben, was das Volk während der Eroberung des gelobten Landes nicht tat, nämlich den Willen Gottes zu erfüllen, der da – ziemlich brutal – lautete: Alle Einheimischen samt ihrer Götzen sollen ausgetrieben werden, d.h., Menschen vertreiben oder umbringen und ihre Kultstätten zerstören. Kapitel 1 beschreibt aber eher eine Migration; die Israeliten arrangierten sich mit den Einheimischen und ihren Kulten und Götzen.

Folge: Gott stellt seine Unterstützung bei der Inbesitznahme des Landes ein. Sein Volk soll nun sehen, wie es mit der Situation zurechtkommt, die für sie ständige Prüfungen im Glauben und im Kampf um das Land bedeuten wird.

Doch Gott wendet sich nicht ab von Israel, er lässt sie gewähren – mehr noch: Wann immer sie fallen und ihn um Hilfe flehen, schickt er ihnen einen Menschen, Richter genannt, der sie auf seinen Weg zurückführt. Das Zeitalter der Richter Israels hat begonnen.

Auch dieses Buch erschließt sich dem Christen nur, wenn er das Volk Gottes als Bild für die Kinder Gottes versteht. Auch uns steht das gelobte Land weit offen und unser Hirte ruft uns zu sich. Doch auch wir hören nicht auf das Rufen, doch auch wir irren durch unser Leben. Und auch uns schickt Gott immer wieder Menschen, deren Stimme – für diejenigen, die sie hören – lauter ist, als das Getöse der Welt und von der jene fast magisch angezogen und geleitet werden. Gott rettet – persönlich und durch Boten! Doch damit er sein Werk an uns vollenden kann, müssen wir bereit sein hinzuhören.

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