4. Mose 32 (9. + 10. März)

Das Volk Israel steht am Jordan und Gott hat befohlen, den Fluss nach Westen zu überqueren um das gelobte Land in Besitz zu nehmen. Doch der Stamm Rubens und der Stamm Gads wollen mit ihrem Vieh hier bleiben und Städte bauen und kommen mit dieser Bitte vor Moses. Der ist wenig begeistert von der Idee.

Schon einmal standen die Kinder Israels an dieser Stelle und schon einmal wollten sie nicht weiter, daraufhin entzog Gott fast allen Männern über 20 Jahren – allen außer Joshua und Kaleb, die Gott treu geblieben waren – das Recht auf das gelobte Land und ließ einen nach dem anderen in der Wüste sterben. Erst ihre Nachkommen sollten das Land besitzen. Das ist nun 40 Jahre her. Was würde Gott dieses Mal tun, wenn die übrigen Stämme diesem Beispiel folgen würden? Moses erzählt ihnen nochmal die ganze Geschichte um ihnen den Ernst der Lage begreiflich zu machen, da schlagen die Anführer einen Kompromiss vor: Sie wollen ihren Familien und ihren Herden hier eine Heimat errichten und dann mit dem übrigen Volk Israel in den Kampf ziehen. Erst wenn das gelobte Land eingenommen ist, wollen sie zu ihren Familien zurückkehren. Auf ihren Erbteil im gelobten Land wollen sie verzichten, stattdessen dieses Land hier haben.

Da Gott nicht widerspricht, genehmigt auch Moses diesen Plan.

Danach schließt sich auch noch der halbe Stamm Manasses den beiden anderen Stämmen an.

Wir merken uns: Gott hat nicht widersprochen, aber er hat den Plan auch nicht gesegnet. Was diese zweieinhalb Stämme tun entspricht nicht seinem Plan. Im Lightkeeper kann man lesen, dass diese zweieinhalb Stämme zu allererst von den Assyrern gefangen genommen wurden – der Preis für eigenmächtiges Handeln: Gott straft nicht, aber du bist selbst verantwortlich für die Folgen, die sich aus deinem Abweichen vom vorgegebenen Weg ergeben. Das ist etwas, das viele Christen bis heute nicht begreifen wollen: Sie weichen eigenmächtig vom Weg ab (Stichworte: „Sachzwänge“, „Wir leben im 21. Jahrhundert, nicht im Mittelalter“, ...) und wenn’s dann schiefgeht – und es geht dann schief! – geht das Gejammer los: „Warum lässt Gott das zu?“ Die Antwort lautet: „Weil ihr diesen Weg gewählt habt und das nun einmal die zu erwartenden Folgen sind. Ihr wollt nach den Regeln der Welt leben und nicht nach den Regeln Gottes, dann lebt und sterbt auch mit den Folgen der Regeln der Welt!“

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