2. Chronika 26 (25. + 26. September)

Und wieder ein König, der fast noch ein Kind ist; Ussija ist 16 Jahre alt, als er König von Juda wird. Er unterscheidet sich fundamental von seinem Vater, denn er beachtet nicht nur das Gesetz, wie das auch mal sein Vater tat, er „sucht“ sein ganzes Leben lang Gott. Um Gott suchen zu können, muss er bereits in deinem Herzen sein, denn es ist im Grunde nicht Gott, den du suchst, sondern die Erkenntnis von ihm. Gott suchen heißt also mit Gott leben, dein Leben auf Gott ausrichten. Ussija tut dies mit Hingabe. Solange Sacharja lebt hat er dafür auch einen starken Ratgeber Gottes zur Seite. Und so gelingen ihm auch all seine Vorhaben. Er kann die Macht und den Landbesitz auf die Gebiete der Nachbarländer ausdehnen, kann Städte errichten und befestigen, sein bewaffnetes Heer vergrößern und verbessern.

Ussija achtet also das Gesetz und sucht Gott – zwei Bedingungen erfüllt. Und doch, eins fehlt ihm! „Eins fehlt dir.“ (Mk 10,21) An diesen Satz Jesu sollte man sich immer erinnern, wenn man glaubt am Ziel zu sein! Im Falle Ussija ist es die Demut, die fehlt. Als er in seinem 52. Regierungsjahr glaubt alles erreicht zu haben, will er seinem Gott persönlich opfern und marschiert – ganz gegen die Anweisungen des Gesetzes – stolz mit der Räucherpfanne ins Innere des Tempels, wo nur die Priester für das Volk (und den König) räuchern dürfen.

Die Warnungen der Priester schlägt er hochmütig in den Wind, ja er reagiert zornig auf die Priester. Das war ein Fehler! Gott bringt ihm auf der Stelle die fehlende Demut bei, indem er ihn mit Aussatz auf der Stirn schlägt. Den Rest seines Lebens lebt er bis zu seinem Tod als Aussätziger abgesondert von Volk und vertrieben aus Palast und Tempel. Selbst nach seinem Tod bleibt diese Trennung bestehen, denn er wird auf einem Feld neben den Königsgräbern bestattet.

Eins fehlt dir! Egal wie sehr wir uns anstrengen, letzten Endes fehlt immer etwas. Wir können uns nicht selbst vor Gott rechtfertigen. Grund ist die Ur-Sünde, die den Menschen verdorben, von Gott getrennt hat. Gott hat dieses für uns aus eigener Kraft unlösbare Problem, denn diese Trennung, diese Überheblichkeit, Überhebung gegen Gott liegt im Wesen des Menschen begründet, für uns ein für alle Mal in Jesus gelöst. In Jesus, dem Erstgeborenen der neuen Schöpfung hat Gott eine unauflösliche Bindung zwischen Schöpfer und Geschöpf etabliert. Unter seinen Flügeln (Mt 23,37) sind wir geschützt vor der verdienten Strafe des kommenden Gerichts.

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