2. Samuel 6 (6. Oktober)

Nun beschließt David die Bundeslade in die Königsstadt zu bringen und organisiert einen großen militärischen Umzug, das gesamte stehende Heer, alle 30000 Kämpfer werden noch einmal versammelt. Die Söhne Abinandabs – dort war die Lade bisher untergebracht – setzen diese auf einen neuen Wagen und führen den Zug an. Doch an einem Schlagloch kommt das heilige Gefäß ins Rutschen und Ussa greift nach ihm um den Sturz und evtl. Schaden desselben zu verhindern. Sofort stirbt er. Was war schiefgelaufen?

Genau. Wir lesen im Beschluss nichts davon, dass David Gott befragt hätte. Offensichtlich hatte er auch nicht die Bücher Mose zur Hand, denn im 4. Buch Mose ist detailliert beschrieben, wie die Bundeslade zu transportieren sei. Einzig die drei Söhne Levis bzw. deren Häuser, also die Merariter, Gersoniter und Kehatiter hatten die Lizenz zum Transport. Andererseits hatte Gott ja den Leviten bereits den Priesterdienst entzogen, die Aufgabenverteilung war also unklar. Um so wichtiger wäre es gewesen, dass David hier nicht eigenmächtig handelt. Gott gibt die Aufgaben, der Mensch nimmt sie aus seiner Hand entgegen.

So eingeschüchtert lagern die Israeliten die Bundeslade erst mal in der Nähe des Unglücks im Haus Obed-Edoms. Beim nächsten Anlauf organisiert David einen Gottesdienst als Prozession mit Friedensopfern und er selbst geht als Priester voran, genauer er tanzt und hüpft zur Ehre Gottes. Dieses Mal lässt Gott den König gewähren, und das ganze Volk feiert mit seinem König.

Nur Davids erste Ehefrau, Michal, regt sich darüber auf, dass ihr Mann, der König, sich vor dem ganzen Volk zum Deppen macht. Doch David ist in diesem Moment egal, was die Leute von ihm denken. Er hat gerade seine beste Zeit mit seinem König, Gott, und diese Freude muss raus und verschafft sich in diesem Moment in Tanzen und Hüpfen den nötigen Ausdruck.

Momente, in denen du ganz aufgehst im Frieden Gottes, Momente, in denen du eins bist mit deinem himmlischen Vater und die Welt hinter dir verschwindet. Dank Jesu steht diese Erfahrung heute jedem offen, der auf das Rufen des Vaters hört, das – wir wissen es wohl – nicht wie Feuer, Donner oder das Brausen eines Sturmes über uns kommt, sondern sanft wie der Schlag eines Schmetterlingsflügels (1. Könige 19, 11-13).

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