„Warum sollte ich mich fürchten zur bösen Zeit, wenn mich die Missetat meiner Verfolger umringt?“ (Ps 49, 6 – Schlachter 2000)
Dieser Spruch – hier aus der Übersetzung Schlachter 2000 – ist das Leitthema des Psalms 49, wobei die Einheitsübersetzung des Fokus anders legt:
„Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, wenn mich die Schuld meiner Tritte umgibt?“ (Ps 49, 6 – Einheitsübersetzung)
Was meint der Psalmist also?
Im weiteren Verlauf geht es darum, dass vor Gott die menschlichen Maßstäbe am Wert eines Menschen, also Geld, Macht, öffentliches Ansehen usw. keine Rolle spielen. Wir sind alle gleichermaßen schuldig vor Gott und seiner Gnade unterworfen. Mit nichts, was wir uns auf der Welt erarbeiten oder verdienen können werden wir in der Lage sein uns von seinem Richterspruch freizukaufen.
Wer also auf weltliche Werte setzt, der hat schon verloren, denn diese Welt und alles Leben auf ihr ist vergänglich. Keinen materiellen Besitz, aber auch kein erworbenes hohes Ansehen können wir in die nächste Welt mitnehmen.
In diesem Verständnis liegt die Interpretation der Einheitsübersetzung näher an der Aussage des Psalms. In der Tat ist meine Schuld der Dreh- und Angelpunkt dieses Psalms. Wenn Gott mir meine Schuld nicht vergibt, dann ist alles verloren und auf das bisschen böse Zeit in diesem Leben kommt es dann auch nicht mehr an. Heute lebst du, morgen bist du tot – wie alles, was in dieser Welt lebt. Wenn Gott mir aber meine Schuld vergeben hat – und das ist es, Vergebung der Schuld, wenn wir an den Christus glauben – dann kann mir diese Welt nichts mehr anhaben. Schlechte Zeiten kommen und gehen und sie sind lästig, manche schmerzhaft und gefährlich, aber sie sind kein Urteil über mich, kein Richterspruch. Denn dahinter wartet Gott, der mir bereits vergeben hat.