Zion, die Stadt Gottes – Psalm 48 (24. Oktober)

Der Psalmist besingt die Rettung der Stadt Jerusalem. Eine Belagerung der Stadt wurde aufgegeben, die fremden Könige haben sich zurückgezogen, sind nach dem Empfinden des Psalmisten vor der Macht Gottes geflohen.

Zu allen Zeiten war diese Stadt Zankapfel und ist es bis heute. So ist es durchaus möglich, dass der Psalmist hier die Rettung Jerusalems vor einer realen Bedrohung besingt und seinem Gott dafür dankt. Und Dank ist immer angebracht, denn nichts geschieht gegen den Willen Gottes.

Aber so scheint es auch der Wille Gottes zu sein, dass diese Stadt Zankapfel der Kulturen ist, die sich um die Vorherrschaft auf dem Berg Zion streiten. Es ist der symbolische Streit um die Wahrheit, die aber nicht beim Betrachter oder Gottesstreiter, sondern ausschließlich bei Gott liegt. Dass es Menschen offensichtlich unmöglich ist, sich über Jerusalem zu verständigen, zeigt uns täglich aufs Neue, dass wir nicht in der Lage sind, die Wahrheit und Weisheit Gottes jemals voll umfänglich zu erfassen; erinnert uns täglich aufs Neue, dass wir beim Streiten um unseren Gott und unseren Glauben ein ums andere Mal Gott aus dem Blick verlieren.  Denn der von uns geführte Streit um Gott ist ein äußerlicher Streit, er sollte aber ein tägliches inneres Ringen um Gott sein.

„Betrachtet seine Wälle, / geht in seinen Palästen umher, damit ihr einem späteren Geschlecht erzählen könnt: Ja, das ist Gott, unser Gott / für immer und ewig. Über das Sterben hinaus wird er selbst uns leiten.“ (Ps 48, 15-16)

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