„Die Macht eines Königs ist das Recht, das er liebt.“ (Ps 99, 4)
Das Wesen unseres Gottes erkennen wir in der Art seines Gesetzes.
Zu Zeiten Moses und Aarons war das das Gesetz des Alten Bundes.
Doch Gott hat sich seinem Volk nicht aufgrund eines Gesetzes zugewandt, sondern weil es nach ihm in der Sklaverei Ägyptens schrie. Es ging ihm hierbei nicht um die Erfüllung irgendwelcher Bedingungen. Er entschied, dass es nun an der Zeit sei, das Volk in das einst schon Abraham versprochene Land zu führen. Er erkannte, dass das Volk nun bereit sei, den Schritt ins Ungewisse – nur gegründet auf das Vertrauen in die Versprechungen eines in den vergangenen Generationen scheinbar fernen Gottes – zu wagen.
Als die Zeit gekommen war, löste Gott ein uraltes Versprechen ein. Erst danach fügte Gott diesem Bündnis ein Gesetz hinzu.
Wir erkennen daran: Gottes Rechtsprechung ist einfach! Er liebt die Menschen und gibt ihnen, was sie benötigen, sobald sie bereit sind dies von ihm anzunehmen. Zumeist hapert es an der Bereitschaft.
Manche Bibelforscher sind heute der Meinung, die Zehn Gebote seinen so etwas wie eine Zusammenfassung des sehr ausführlichen Gesetzes, die Zehn Gebote seien also erst nach dem Gesetz entstanden. Ich behaupte, die Zehn Gebote waren zuerst da.
Die Zehn Gebote sind die natürlichen Regeln, die jeder von uns sofort einsieht. Mehr noch: Jeder von uns erkennt sofort in seinem Herzen, wie diese Gebote auch gemeint sind, d.h., er weiß, dass er gegen ein Gebot in dem Moment verstößt, in welchem er dessen Grenzen austestet. Zum Beispiel einen Sachverhalt zwar richtig, aber in einer Form darzustellen, dass er falsch verstanden wird, das ist Lüge – jeder weiß das!
Eben weil es jeder weiß, aber weil jeder irgendwann Grenzen austestet oder sogar überschreitet, brauchte es noch ein ausführliches Gesetz für genau diese Fälle. Das ausführliche Gesetz ist Anleitung und Hilfestellung und wir sehen am Umgang der Schriftgelehrten damit, dass auch die ausführlichste Ausarbeitung ganz klarer Regeln nicht vor der Übertretung derselben schützt, ja ab einem gewissen Punkt nicht mehr die Regeln für die Menschen da sind, sondern umgekehrt.
Darum liebt es unser König einfach!
Wer ihm folgt, kennt die Bedeutung seines einfachen Gesetzes, wer ihn liebt und sich von dieser Liebe leiten lässt, handelt automatisch nach diesem einfachen Gesetz, das jedes Kind begreift.
Nur wer nicht auf Gott vertraut, braucht dicke Gesetzbücher, die allesamt mit der Zeit immer dicker werden, weil immer irgendwo eine Lücke ist, die mit einer noch längeren, verschachtelten und verwinkelten Formulierung geschlossen werden muss.